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Positivliste für Naturarzneimittel vorerst gestoppt
Wie es in einer Pressemitteilung des Deutschen Generikaverbands heißt, habe alles mit einem Modellversuch des BPI begonnen, der mehr Transparenz bezüglich Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit von pflanzlichen, homöopathischen und anthroposophischen Arzneimitteln bringen sollte. Teilnehmen dürften an diesem Modellversuch aber nur Mitgliedsfirmen des BPI, und auch nur dann, wenn sie sich an den Kosten des Versuches beteiligten. Präparate von Nicht-Mitgliedern, selbst wenn sie die geforderten Kriterien erfüllen, sind per se von der Untersuchung ausgeschlossen.
Diese exklusive "BPI-Arzneimittelliste" diente jetzt, so der Generikaverband, als Grundlage für die Liste 2000, die in der März-Ausgabe der Zeitschrift Öko-Test veröffentlicht worden ist. Listen seien aber völlig ungeeignet - auch wenn sie von einem Industrieverband kämen - um eine Qualitätsverbesserung im Gesundheitswesen zu erzielen. Verbraucher und Empfehler würden durch eine solche wissenschaftlich und wettbewerbsrechtlich unhaltbare Aufstellung in die Irre führt. Für sie könnte der Eindruck entstehen, dass Präparate, die auf der Liste 2000 fehlten, zu den viel zitierten "grünen Trittbrettfahrern" mit fraglicher Wirkung zählten.
Wiees in der Pressemitteilung weiter heißt, wird innerhalb der Pharmaindustrie der Versuch des BPI, den Markt unter dem Deckmantel der Wissenschaft zu Gunsten von BPI-Mitgliedsfirmen zu beeinflussen, heftig kritisiert. Auch der Deutsche Generikaverband e.V. lehnt jeden Versuch ab, solche Listen zu erarbeiten oder eine entsprechende Grundlage dafür zu schaffen. Dazu meint Thomas Hummels, Geschäftsführer des Deutschen Generikaverbandes e.V.: "Wir sind gegen Positivlisten im Gesundheitswesen - selbstverständlich auch dann, wenn sie von der Industrie aus durchsichtigen Gründen selbst kommen!"
Mit einer einstweiligen Verfügung des Landgerichtes München habe sich die Sabona GmbH gemeinsam mit ihrem Verband erfolgreich gegen die Liste 2000 zur Wehr gesetzt. "Die veröffentlichte Liste genügt ihren eigenen Ansprüchen nicht," so Apotheker Werner Fasching, Geschäftsführer der Sabona GmbH und stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Generikaverbandes, "sie ist unvollständig und benachteiligt Pharmahersteller, deren Produkte sich seit vielen Jahren in der Therapie bewährt haben."
Die Liste 2000, eine Art Positivliste für Naturarzneimittel, wurde per einstweiliger Verfügung gestoppt. Eine Generikafirma setzte sich massiv gegen diese nach ihrer Ansicht vom Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie beeinflusste Liste zur Wehr.
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