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- DAZ 17/2000
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Prisma
Bekommt Viagra Konkurrenz?
Uprima (Wirkstoff Apomorphin) greift anders als Viagra nicht am Penis an, sondern am Gehirn. Dort beeinflusst es spezielle Rezeptoren im zentralen Nervensystem und regt die Produktion des Botenstoffes Dopamin an, der die Erektion fördert. Die Pille lässt "mann" unter der Zunge zergehen, die Wirkung setzt - laut Herstellerangaben - nach 20 Minuten und somit deutlich schneller ein als bei Viagra. Ein weiterer Vorteil: Uprima ist auch für Männer mit Blutdruckproblemen geeignet.
An 500 Männern mit psychisch bedingten Potenzproblemen wurde die neue Pille in den USA bereits getestet, bei mehr als 60 Prozent davon war das Ergebnis positiv. Damit scheint der Wirkungsgrad zwar etwas geringer zu sein als bei Viagra, dafür hielten sich die Nebenwirkungen in Grenzen. Die Teilnehmer klagten hauptsächlich über kurzzeitige Übelkeit.
Vasomax enthält das Alpha-Sympatholytikum Phentolamin, das bereits in Kombination mit Papaverin per Injektion gegen Impotenz eingesetzt wird. In Pillenform soll es nun direkt über die Muskelzellen im Penis wirken. In ersten Studien wurde Vasomax bei Männern mit leichten bis mittleren Erektionsstörungen getestet und zeigte bei 37 bis 45 Prozent Wirkung. Als Nebenwirkungen traten gelegentlich Schwindel und Kopfschmerzen auf.
Da sich Potenzstörungen zu einer Volkskrankheit zu entwickeln scheinen - laut einer US-Studie sind 52 Prozent aller Männer zwischen 40 und 70 Jahren zumindest zeitweise betroffen - dürften die neuen Pillen sehr willkommen sein. Allein 3,8 Millionen Viagra-Pillen wurden, so Pfizer, bislang von 400 000 Männern in Deutschland eingenommen. Ein Bedarf ist also zweifelsohne vorhanden. Gute Aussichten für die beiden neuen Potenzpillen. la
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