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DAZ aktuell
Öko-Test-Liste verwirrt Verbraucher
Wie der Bundesfachverband der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH) in Bonn hierzu erklärt, gebe es mit dieser Liste erneut ein weiteres Glied in der Kette vieler Listen, die Arzneimittel vermeintlich besser bewerteten als die eigentlich dafür zuständige und einzig berechtigte Institution, das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in Bonn. Die vorgestellte Liste, die am 26. Juni 2000 von der Zeitschrift Ökotest in Form eines 40-seitigen Sonderdrucks veröffentlicht wurde, "ist somit lediglich eine weitere Liste, die den Verbraucher verwirrt", so der BAH. Dies ist nach Ansicht des Verbands unter anderem dadurch belegt, dass sich die Auswahl allein auf verschreibungspflichtige Präparate beschränkt. Schon deshalb werde Öko-Test dem selbstgestellten Anspruch "Positivliste Arzneimittel - 10 000 Medikamente, die wirklich helfen" nicht gerecht. Die Liste fordere durch die Beschränkung auf verschreibungspflichtige Arzneimittel den Patienten zu einem überflüssigen Dialog mit dem Arzt auf und mische sich in die ärztliche Therapieentscheidung ein. Wie es in der Pressemitteilung weiter heißt, erstaunt es inzwischen bei dieser Listenflut auch immer mehr, dass, gleichgültig um welchen Verlag es sich handelt, stets die gleichen Autoren am Werke sind. In diesem Zusammenhang stelle sich die Frage, ob es sich hierbei um ein sachliches Anliegen oder nicht doch vielmehr um "persönliches Sendungsbewusstsein" handele. Ähnliche Aussagen auch vom BPI: "Die derzeitige Flut von Arzneimittellisten führt meines Erachtens nicht zur Aufklärung, sondern eher zur Verwirrung des Verbrauchers", kommentierte Dr. Hans Sendler, Hauptgeschäftsführer des BPI, die Öko-Test-Positivliste Arzneimittel. Arzneimittel-Positivlisten hätten in Deutschland derzeit offensichtlich Hochkonjunktur. Dem Verbraucher versprechen sie zumeist eine Übersicht über "nützliche", "schädliche", "überflüssige" Arzneimittel. "Das ist aus unserer Sicht äußerst problematisch, da in der Regel nicht nachvollziehbar ist, nach welchen Kriterien diese Auswahl vorgenommen worden ist", so Dr. Sendler. Ferner werde in diesem Zusammenhang gerne übersehen, dass die Anforderungen für Arzneizulassungen in Deutschland enorm hoch seien. Das zuständige Bundesinstitut wiege bei der Zulassung von Medikamenten den Nutzen eines Medikamentes gegen das potenzielle Risiko ab und die Zulassungsanforderungen würden ständig erhöht. Nur wenn der Nutzen überwiege, komme die Arznei auf den Markt.
Am 23. Juni stellte die Zeitschrift "Öko-Test" ihre "Öko-Test-Positivliste Arzneimittel" vor. Die Pharmaverbände Bundesfachverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH) und der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) lehnten in Presseerklärungen die Liste ab. Sie sei eine nicht nachvollziehbare Auflistung von Arzneimitteln und führe, so die Meldungen, zur Verwirrung des Verbrauchers.
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