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BMG: Zwei alkoholfreie Tage pro Woche
In der Vergangenheit erschwerte die Vielzahl der Untersuchungen mit unterschiedlichen Rahmenbedingungen eine umfassende Bestandsaufnahme und Bewertung des Umfangs und der gesundheitlichen und sozialen Folgeschäden des Konsums von Alkohol. Aufgrund der vom Bundesministerium für Gesundheit in Auftrag gegebenen Studie, die die bisherigen Untersuchungen auf eine vergleichbare Basis stellt, ergibt sich folgendes Bild:
- 1,6 Millionen Menschen (= 2,4% der Wohnbevölkerung ab 18 Jahren) sind akut alkoholabhängig.
- Alkoholmissbrauch liegt aktuell bei 2,65 Millionen Menschen (4%) vor.
- 238 000 Straftaten (7% aller Straftaten) werden pro Jahr unter Alkoholeinfluss begangen.
- Trunkenheit spielt bei 60% der 150 000 Verurteilungen wegen Straftaten im Straßenverkehr eine Rolle. Bei rund 330 000 Verkehrsunfällen mit Personenschaden ist Alkohol im Spiel und etwa 1500 Personen werden bei Verkehrsunfällen mit Alkoholeinfluss getötet.
- Arbeitsunfähigkeit und Invalidität wegen Alkoholabhängigkeit bzw. Alkoholpsychose wird in etwa 92 000 Fällen pro Jahr festgestellt; zur Frühberentung kommt es bei etwa 6500 Fällen pro Jahr. In beiden Zahlen sind Fälle aufgrund anderer Krankheiten, die sich infolge des Alkoholkonsums entwickeln, nicht enthalten.
- Direkt oder indirekt in Verbindung mit Alkohol sterben jährlich rund 42 000 Personen.
- Der volkswirtschaftliche Schaden durch alkoholbezogene Morbidität und Mortalität beziffert sich auf etwa 40 Mrd. DM jährlich.
Zwischen 7 und 12 Prozent der Bundesbürger trinken lebenslang keinen Alkohol. Unter den abstinent lebenden Bürgern sind mehr Frauen als Männer. Zusätzlich 1 bis 3 Prozent der Bevölkerung haben innerhalb des letzten Jahres auf Alkohol verzichtet. Das ergab der Vergleich verschiedener Studien zum Ausmaß des Alkoholkonsums und den Folgeerscheinungen im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit. Andererseits: Immerhin 10 bis 12% der Bundesbürger konsumieren Alkohol in einer Größenordnung, die zwar nicht akut gefährlich ist, aber langfristig ein hohes Risiko von gesundheitlichen und sozialen Schäden mit sich bringt. "In jedem Fall ist es ratsam, möglichst wenig Alkohol zu trinken und mindestens ein- bis zweimal wöchentlich einen alkoholfreien Tag einzulegen", empfiehlt die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Christa Nickels. "Für bestimmte Situationen und Lebensphasen, etwa im Straßenverkehr, am Arbeitsplatz, während der Schwangerschaft oder zusammen mit Medikamenten, rate ich zu einer absoluten Null-Promille-Grenze, weil hier das Risiko von gesundheitlichen oder sozialen Störungen und Schädigungen immer gegeben ist." Die Ergebnisse des Gutachtens sind in der Schriftenreihe des Ministeriums, Band 128 veröffentlicht und können bei der Nomos-Verlagsgesellschaft Baden-Baden oder auch über den Buchhandel des Deutschen Apotheker Verlags, Postfach 10 10 61, 70009 Stuttgart, Tel. (07 11) 2 58 23 42, Fax (07 11) 2 58 22 90, zum Preis von 58,- DM bestellt werden.
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