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Pillen per Internet: Apotheker verwundert über Fischers jüngste Äußerung
Der Vertrieb von Arzneimitteln über das Internet sollte nach Ansicht von Gesundheitsministerin Andrea Fischer in Deutschland ausgebaut werden. Nach einem Bericht von dpa bezeichnete die Gesundheitsministerin den E-Commerce-Markt für Medikamente in den USA als vorbildlich. Sie wolle mitwirken, dass dieser Zugang in Deutschland aktiv gestaltet werde. Karin Wahl, Präsidentin der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg, zeigte sich nach Bekanntwerden der Äußerung Fischers sehr verwundert: "Wenn der E-Commerce-Markt für Medikamente in den USA so vorbildlich ist wie Fischer behauptet, warum investiert die US-Regierung 10 Millionen Dollar für eine Kampagne, die die Bevölkerung für die Gefahren des Bezugs von Arzneimitteln über das Internet sensibilisieren will?" Die US-Regierung hatte noch in den letzten Tagen des vergangenen Jahres ein Programm für Oktober 2000 angekündigt, mit dem gegen den Online-Verkauf verschreibungspflichtiger Medikamente vorgegangen werden soll. "In Amerika wie in Europa sind zu viele unseriöse Anbieter von apotheken- und verschreibungspflichtigen Medikamenten im Internet", betonte Wahl. Vor deren Praktiken müsse der Verbraucher nachdrücklich gewarnt und geschützt werden. "Mit der VdAK/AEV-Landesvertretung Baden-Württemberg und der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg haben wir vor knapp zwei Wochen die Aktion Medikamente Online ins Leben gerufen. Wir wollen die Verbraucher daran erinnern, dass Arzneimittel keine Konsumgüter sind. Solange es keine Richtlinien zum Internethandel mit Medikamenten gibt und solange grobe und gröbste Verstöße gegen das Arzneimittelgesetz und das Heilmittelwerbegesetz zu verzeichnen sind, muss vor dem Bezug von Arzneimitteln über das Internet gewarnt werden." Die Aktion Medikamente Online, die mit Broschüren und einem eigenen Internet-Auftritt (www.medikamenteninformation.de) aufklärt, wird vom baden-württembergischen Sozialminister Dr. Friedhelm Repnik unterstützt.
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