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Sonnenbrand-Präventionskampagne "Safer Sun": 10 Sonnenregeln gegen den Hautkreb
Malignes Melanom am gefährlichsten
Die Deutschen haben zwar in letzter Zeit ihre Einstellung zum Sonnenbaden geändert. Trotzdem glauben noch zu viele, dass eine gebräunte Haut Ausdruck von Schönheit und Gesundheit ist. Die Gefahren, die von der UV-Strahlung vor allem für Kinder ausgehen, werden unterschätzt. Beim Hautkrebs gehen Experten von 100 000 Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland aus. Drei Arten von Hautkrebs lassen sich unterscheiden: das Basalzellkarzinom (Basaliom), der Stachelzellkrebs (Plattenepithelkarzinom, Spinaliom) und der "schwarze Hautkrebs" (malignes Melanom). Das Basalzellkarzinom ist mit etwa 70 000 Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland die häufigste Hautkrebsart. 700 Patienten sterben jährlich daran. Beim Stachelzellkrebs geht man von 20 000 Neuerkrankungen pro Jahr aus, die Zahl der Todesfälle beträgt etwa 900. Das maligne Melanom, an dem in Deutschland jährlich etwa 7000 Menschen neu erkranken, ist der gefährlichste Hautkrebs, denn mehr als 2000 Patienten sterben jährlich daran.
Mehr Zeit für die Sonne
Das veränderte Freizeitverhalten (Urlaub an der Sonne) und die Ausdünnung der Ozonschicht sind die wesentlichen Ursachen für die Zunahme des Hautkrebses. Dazu kommt eine vermehrte UV-Exposition durch den Gang ins Solarium. Die vermehrte UV-Strahlung kann zum Basalzellkarzinom, zum Stachelzellkrebs oder zum malignen Melanom führen. Das Basalzellkarzinom tritt hauptsächlich im Gesicht auf. Es bildet sich ohne Vorstufen ein kleiner porzellanfarbener Knoten, der sehr langsam wächst. Ab einer kritischen Größe wird in der Mitte des Knotens eine Mulde sichtbar, die aufbricht. Eine Verhornungsstörung der Haut, die durch UV-Strahlung hervorgerufen wird, gilt als direkte Vorstufe des Stachelzellkrebses. Eine solche "solare Keratose" fühlt sich wie ein Reibeisen an. Auf dieser rötlichen Fläche kann sich ein Hauthorn bilden, an dessen Basis innerhalb kurzer Zeit ein invasiv wachsender Stachelzellkrebs entsteht.
Die Haut vergisst nichts
Für die Entstehung des malignen Melanoms sind Sonnenbrände im Kindesalter von großer Bedeutung. Es gibt eine Korrelation zwischen der Anzahl der bis zum 6. Lebensjahr erlittenen Sonnenbrände und der Anzahl der bleibenden Pigmentmale. Je mehr Pigmentmale ein Mensch hat, desto größer ist sein Risiko, später am malignen Melanom zu erkranken. Sonnenbrände in der Kindheit können also 20 bis 40 Jahre später noch zum Hautkrebs führen. Das maligne Melanom ist der bösartigste Tumor der Haut. Melanome der Haut sind nur dann heilbar, wenn sie früh genug erkannt werden. Die ABCD Regel (Asymmetrie, Begrenzung, Colorierung, Durchmesser) ist hilfreich, Pigmentmale zu beurteilen und Veränderungen rechtzeitig zu entdecken.
Bräune ist ein Ausdruck von Abwehr
Die Oberhaut ist wichtig für die Auseinandersetzung des Menschen mit seiner Umwelt. In der Basalzellschicht der Oberhaut liegen große Pigmentzellen, die Melanozyten, die über Dendriten mit den Stachelzellen verbunden sind. Die UV-Strahlen regen die Melanozyten zur Produktion von Melanin an. Der dunkle Hautfarbstoff schützt das genetische Material der Zelle vor Schäden durch die UV-Strahlen. Bräune ist damit ein physiologischer Abwehrmechanismus. Die von der Sonne emittierte UVA-Strahlung (320 - 400 nm) ist langwellig, durchdringt Ober- und Lederhaut und gelangt bis in das Unterhautfettgewebe. Die UVA-Strahlung ist die wesentliche Ursache der vorzeitigen Hautalterung, denn sie zerstört in der Lederhaut die elastischen Fasern und das kollagene Bindegewebe. Die kurzwelligere UVB-Strahlung (280 - 320 nm) schädigt vor allem das genetische Material der Zellen.
Sonne - Gefahr für Kinder
Die Kinderhaut ist viel empfindlicher als die Haut von Erwachsenen und muss daher sorgfältig vor UV-Strahlen geschützt werden. Säuglinge und Kleinkinder im ersten Lebensjahr sollten die Sonne vollständig meiden. Aber auch Kleinkinder bis zum 6. Lebensjahr sind sehr gefährdet, weil ihre Hautbarriere noch nicht fertig entwickelt ist. Deshalb ist bei ihnen ein intensiver Sonnenschutz erforderlich, der aus Kleidung und Sonnenschutzmitteln bestehen sollte. In der Mittagszeit sollte die Sonne vollständig gemieden werden.
Die 10 Sonnenregeln
- Regel 1: Meiden Sie die Sonne in der Mittagszeit.
- Regel 2: Geben Sie Ihrer Haut Zeit, sich an die Sonne zu gewöhnen. Bleiben Sie in den ersten Tagen lieber im Schatten.
- Regel 3: Tragen Sie in der Sonne immer sonnendichte Kleidung. Und auf jeden Fall eine Kopfbedeckung.
- Regel 4: Cremen Sie alle unbedeckten Körperstellen mit Sonnenschutzmittel ein. Mindestens 30 Minuten vor dem Sonnenbad.
- Regel 5: Erneuern Sie Ihren Sonnenschutz mehrmals am Tag. Aber Achtung: Nachcremen verlängert nicht die Schutzwirkung.
- Regel 6: Verwenden Sie beim Baden nur wasserfeste Sonnencreme. Und cremen Sie sich nach dem Abtrocknen nochmals ein
- Regel 7: Achten Sie bei Medikamenten auf Nebenwirkungen in der Sonne. Fragen Sie sicherheitshalber Ihren Arzt oder Apotheker.
- Regel 8: Verzichten Sie in der Sonne auf Parfüms oder Deos. So vermeiden Sie unschöne Pigmentflecken.
- Regel 9: Gehen Sie mit Kindern in den ersten Jahren grundsätzlich nicht an die Sonne. Und später nur mit sonnendichter Kleidung und hohem Lichtschutzfaktor.
- Regel 10: Bräunen Sie Ihre Haut besser nicht im Solarium vor. Zuviel UV-Strahlung schadet der Haut und lässt sie schneller altern.
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