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Die Seite 3
Der Apotheker hat die Pflicht zur Information und Beratung. So steht es seit 1987 in der Apothekenbetriebsordnung und darüber definiert sich das Berufsbild "Apotheker", heute mehr denn je. Schön und gut. Nur - nicht jeder Kunde will beraten werden. Da gibt es die "ganz Eiligen", die für Beratung "überhaupt keine Zeit" haben und außerdem ja sowieso über ihre Arzneimittel "Bescheid wissen", und da gibt es die "Verschwiegenen", die aus Scham oder Angst nicht über ihre gesundheitlichen Probleme sprechen möchten. Was soll man mit all diesen "Beratungsscheuen" anfangen? Sie zur Beratung zwingen? Liest man einen der regelmäßig veröffentlichten Berichte über Testkäufe in der Apotheke, könnte man es fast glauben. Praktisch durchführen kann man es allerdings nicht. Man kann nur den guten Willen zur Beratung zeigen und versuchen, sich von der ablehnenden Haltung dieser Kunden nicht allzusehr frustrieren zu lassen.
Zum Glück sind ja nicht alle so. Frischgebackene Mütter (und Väter) beispielsweise sind für Ratschläge und praktische Tipps in der Regel aufgeschlossen und dankbar. Sicher, auch das gilt nicht pauschal, aber doch für viele. Zumindest beim ersten Kind ist die Unsicherheit meist groß. Was tun, wenn es mit dem Stillen nicht klappt? Wie wendet man eine Milchpumpe richtig an? Woran kann es liegen, wenn Babys Po ständig wund ist? Ab wann sollte man zusätzlich zur Milch Brei füttern und auf was sollte man dabei alles achten?
Fragen über Fragen. Antworten darauf lassen sich natürlich in zahllosen Büchern finden. Sie im Gespräch von jemandem zu erhalten, den man a) für kompetent hält und der einem b) das Gefühl gibt, sich für das Kleine zu interessieren, um das sich plötzlich das ganze Leben dreht, ist aber eben doch etwas ganz anderes. Dafür kommt man dann gerne auch öfters in die Apotheke.
Die Beratung zu Baby- und Kleinkinderfragen als Mittel zur Kundenbindung - das setzt natürlich voraus, dass Sie in diesen Themen auch wirklich kompetent sind. Mit unserem Hauptartikel "Gesunde Ernährung von Anfang an", wollen wir Sie dabei ein wenig unterstützen. Er liefert Ihnen eine Reihe von Antworten auf Fragen rund um die Ernährung im ersten Lebensjahr und ermöglicht somit "Ernährungsberatung von Anfang an".
Beruhigende Ergebnisse können sie den Eltern mitgeben, die sich Gedanken zur Rückstandsbelastung der Muttermilch machen. Aktuelle Untersuchungen belegen einen kontinuierlichen Rückgang der Belastung mit Dioxinen und anderen Schadstoffen. Die Nationale Stillkommission empfiehlt das Stillen uneingeschränkt.
Als Ergänzung für die eigene Recherche oder auch als zusätzlichen Tipp für Internet-erprobte Kunden, finden Sie in unserer Rubrik ComPharm einige Surftipps zum Thema Kinderernährung. Und damit Sie Ihre "Jung-Eltern" nicht nur im Gespräch beraten, sondern Ihnen auch noch etwas "Schriftliches" an die Hand geben können, haben wir Ihnen eine Seite mit Infos "rund um den Babybrei" zum Herausnehmen und Kopieren zusammengestellt.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen und "große" Beratungsgespräche für ihre kleinen Kunden. Beatrice Rall
Kleine Kunden - großer Beratungsbedarf
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