- DAZ.online
- DAZ / AZ
- DAZ 32/2000
- Apothekenmarkt: Moderates...
DAZ aktuell
Apothekenmarkt: Moderates Wachstum im 1. Halbjahr 2000
Das Umsatzwachstum ist, so die Untersuchung, allein auf rezeptpflichtige Präparate zurückzuführen, die im 1. Halbjahr 2000 einen um 6,9% höheren Umsatz erreichen. Mit einem Umsatzanteil von 73% am Gesamtmarkt dominieren rezeptpflichtige Medikamente den Apothekenmarkt. Dagegen sind rezeptfreie Arzneimittel mit - 2,6% gegenüber dem 1. Halbjahr 1999 weiterhin rückläufig. Die insgesamt leichten Zuwächse des Apothekenmarktes im 1. Quartal 2000 lassen sich durch das hohe Vorjahresniveau erklären. Anfang 1999 hatte eine Grippewelle den Arzneimittelverbrauch in die Höhe getrieben.
Menge mit rückläufiger Tendenz
Wie die Studie weiter zeigt, geht der Absatz im Apothekenmarkt im 1. Halbjahr 2000 um -1,6% auf 802,3 Mio. Packungseinheiten zurück. Während rezeptpflichtige Präparate mit einem Plus von 1% bei 345,6 Mio. Packungen stagnieren, nimmt der Absatz rezeptfreier Arzneimittel mit -3,1% weiter auf 456,7 Mio. Packungen ab. Auch bei der Betrachtung der Mengenentwicklung ist das hohe Vorjahresniveau zu beachten. Im Marktsegment der rezeptfreien Arzneimittel spielt der Rückgang der Verordnungen eine entscheidende Rolle. Im Zuge der Kostendämpfungsmaßnahmen im Gesundheitswesen verzichten die Ärzte zunehmend auf Verordnungen rezeptfreier Arzneimittel für so genannte weiche Indikationen. Die Selbstmedikation in der Apotheke kann diesen Trend nur teilweise kompensieren. Manche Patienten verzichten auf die Medikamente oder kaufen diese in den Vertriebskanälen außerhalb der Apotheke, die zweistellige Zuwachsraten verzeichnen.
Stärkste Zuwächse bei Innovationen
Innovative Arzneimittel haben in den vergangenen Jahren bekanntlich erhebliche Therapiefortschritte ermöglicht. Sie substituieren zunehmend herkömmliche Therapien, was einerseits zu einer Verbesserung der Therapie führen kann, andererseits jedoch höhere Kosten verursacht. Viele dieser Arzneimittelgruppen mit innovativen rezeptpflichtigen Produkten, wie beispielsweise "Antivirale Mittel gegen HIV", "alkylierende Zytostatika", "kombinierte Angiotensin-II-Antagonisten", "Psychostimulanzien" und "Anti-Alzheimer-Produkte" verzeichnen im 1. Halbjahr 2000 starkes Umsatzwachstum. Diese hohen Zuwächse - von einem relativ niedrigen Niveau ausgehend - schließen nicht aus, dass in bestimmten Bereichen der GKV durch die Budgetierung eine Unterversorgung mit innovativen Therapeutika bestehen kann. An der Spitze der fünf umsatzstärksten Arzneimittelgruppen liegen zwei Gruppen, die kontinuierlich stark wachsen: Lipidsenker mit +12% und Ulkustherapeutika mit +8%. Die drittplatzierte Gruppe der Analgetika stagniert. Humaninsuline (Platz 4) wachsen mit +17% weiterhin sehr stark, während Calciumantagonisten leicht rückläufig sind (-2%).
Nach aktuellen Ergebnissen der Studie Der Pharmazeutische Markt DPM vom Institut für Medizinische Statistik (IMS Health) belaufen sich die Umsätze des Apothekenmarktes im 1. Halbjahr 2000 auf 15,1 Mrd. DM zu Herstellerabgabepreisen mit einem Wachstum von 4,2% gegenüber dem 1. Halbjahr 1999. Das Umsatzwachstum ist, so die Untersuchung, allein auf rezeptpflichtige Präparate zurückzuführen, die im 1. Halbjahr 2000 einen um 6,9% höheren Umsatz erreichten.
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.