- DAZ.online
- DAZ / AZ
- DAZ 32/2000
- Presseschau
DAZ aktuell
Presseschau
{dz}DAZ-Presseschau
{te}Nicht nur Laborärzte, sondern auch andere Spezialisten rechnen falsch ab und schröpfen damit Kollegen, Kassen und Patienten - meint die "Süddeutsche Zeitung" in einem Beitrag "Die Medizin-Mafia". Inzwischen vergeht kaum noch eine Woche, in der nicht neue Betrugsskandale im Gesundheitswesen bekannt werden […] Vom Patienten bis zur Pharmaindustrie - alle sind an den Missständen im Gesundheitswesen beteiligt, bilanziert "Transparency International (TI) Deutschland", eine Antikorruptions-Organisation. […] Angesichts der langen Liste von Vergehen wollen die Krankenkassen nicht länger untätig bleiben. Der Gesamtvorstand der Ersatzkassenverbände hat kürzlich ein "Konzept zur Aufdeckung und Verfolgung von Abrechnungsmanipulationen durch Leistungserbringer" gebilligt - eine Kampfansage an Vertragsärzte, stationäre Einrichtungen und Apotheker, die durch Manipulationen "unberechtigte wirtschaftliche Vorteile zu Lasten der Krankenkassen erzielen". Mit schnellem Informationsaustausch, Datensammlungen und Prüfungen will man den Betrügern das Handwerk legen. Doch die Möglichkeiten der Krankenkassen sind begrenzt, da der einzelne Arzt nicht direkt mit der Versicherung abrechnet, sondern mit seiner kassenärztlichen Vereinigung.
{zt}Placebo-Effekt {te}Unter der Überschrift "Placebo-Effekt bei vielen Pharma-Fusionen" berichtet die FAZ vom 31. Juli über eine Studie, die das Ergebnis von Pharma-Fusionen analysierte. Nur Placebo, aber keine Medizin! So urteilen Bain & Company, München, über viele Zusammenschlüsse in der Pharma-Industrie. Die Schwächen und Führungsfehler der einbezogenen Unternehmen seien nicht behoben worden. Am besten schnitten immer noch die auf ihr Kerngeschäft beschränkten und aus eigener Kraft gewachsenen Unternehmen ab, die nicht fusioniert hätten, heißt es in der Branchenanalyse. […] Pharma-Firmen schließen sich zusammen, weil von ihnen zweistellige Umsatz- und Ertragssteigerungen erwartet werden. Das Management handelt dabei unter dem Druck der geballten Macht von Mehrheitsaktionären und institutionellen Investoren, die auf Wertsteigerung und Wachstum pochen. […] Die Börsen honorieren Fusionen von Pharma-Unternehmen wegen der erhofften Rationalisierungseffekte oder Synergien aus dem Zusammenschluss sich ergänzender Partner. Aber diese Wirkungen träten oft nur kurzfristig ein. Mittelfristig habe kaum einer der Zusammenschlüsse die mit ihm verbundenen Erwartungen erfüllt. Mangelhaftes Integrationsmanagement nach der Übernahme, vernachlässigtes Kerngeschäft und nur schlecht miteinander vereinbare Unternehmenskulturen seien die hauptsächliche Ursache für die Fehlschläge. […] Fusionen, so die Berater, spiegelten oft nur den Mangel an organischen Wachstumschancen wider. Die Analyse der Top 50 der Pharma-Branche zeigt, dass integrierte Chemie- und Pharma-Unternehmen das Aktionärsvermögen nur um durchschnittlich 3,5 Prozent pro Jahr steigern. Dagegen bringen es Life-Science-Anbieter auf einen Wert von 7,8 Prozent. Am besten entwickelte sich das Aktionärsvermögen jedoch bei reinen Pharma-Unternehmen, die eine Steigerungsrate von 13,3 Prozent erzielen.
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.