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Memantin auch bei schwerer Demenz

Memantin, ein NMDA-Rezeptor-Antagonist, soll bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Alzheimer-Demenz das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen können. Die kognitiven Leistungen bleiben Ų laut bisherigen Studienergebnissen Ų stabil oder verbessern sich. Vor allem Patienten mit fortgeschrittener Demenz sollen von der Behandlung mit Memantin profitieren können. Z

In den USA wurde eine doppelblinde und plazebokontrollierte Phase-III-Studie mit dem Adamantan-Derivat Memantin durchgeführt. 256 Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Alzheimer-Erkrankung wurden in 30 Zentren über 28 Wochen beobachtet. Sie erhielten entweder 20 mg Memantin pro Tag oder Plazebo.

Die endgültigen Studienergebnisse wurden noch nicht veröffentlicht. Doch bislang vorgestellte Ergebnisse bestätigen den positiven Effekt von Memantin auf die kognitive Funktion und liefern einen weiteren Beweis dafür, dass der N-Methyl-D-Aspartat(NMDA)-Rezeptor wesentlich an der Alzheimer-Erkrankung beteiligt ist.

Nach den sechs Monaten Behandlungszeit waren die Patienten, die Memantin erhielten, selbstständiger in ihren Alltagsaktivitäten als Personen der Plazebogruppe. Die Patienten konnten sich beispielsweise besser verständigen und ohne fremde Hilfe waschen und anziehen. Die Persönlichkeitsstruktur veränderte sich unter Memantin im Vergleich zu Plazebo nicht.

Memantin konnte während der sechs Monate Behandlungszeit das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen und somit die Pflegebedürftigkeit der Patienten hinausschieben. Memantin soll sich als gut verträglich erwiesen haben.

Der Glutamatmodulator Memantin ist in Deutschland bereits zugelassen zur Therapie von leichten bis mittelschweren Hirnleistungsstörungen und zur Überwindung von Bewusstseinsstörungen nach Schädel-Hirn-Verletzungen.

Quelle: Pressemitteilung vom World Alzheimer Congress, Washington, Juli 2000.

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