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Prisma
Rauchen: Frauenlungen leiden stärker
65 717 Bewohner aus der norwegischen Provinz Nord-Trondelag nahmen an der vom National Institute of Public Health in Verdal und den Universitäten Trondheim und Bergen durchgeführten Studie teil. Sie wurden über ihre Rauchgewohnheiten befragt und ihr Gesundheitsstatus, insbesondere der Zustand ihrer Atemwege, erfasst. 12,7 Prozent der männlichen und 12,1 Prozent der weiblichen Studienteilnehmer gaben bei dieser Untersuchung an, dass sie innerhalb der vergangenen zwölf Monate pfeifende Atemgeräusche wahrgenommen oder an Kurzatmigkeit gelitten hatten. Erwartungsgemäß war der Anteil der Raucher und Raucherinnen davon besonders betroffen: Ihr Anteil an den genannten Prozentzahlen war doppelt so hoch wie der der Nichtraucher. Unter Langzeitfolgen des Zigarettenkonsums litten vor allem Frauen. 6,4 Prozent der ehemaligen Raucherinnen hatten Asthma (bei ehemaligen Rauchern 5,7 Prozent). Bei aktiven Raucherinnen erhöhte sich dieser Anteil mit zunehmendem Alter auf über 10 Prozent. Rauchende Männer waren hiervon weniger stark betroffen. Auch gaben Raucherinnen öfter als Raucher an, unter Dauerhusten zu leiden. Warum sich der Zigarettenrauch bei Frauen stärker auf die Lunge legt als bei Männern ist derzeit noch unklar. Vermutet wird ein möglicher antiöstrogener Effekt, der durch den Rauch hervorgerufen wird und die normalerweise vorhandene Schutzfunktion der Östrogene zunichte macht. Ebenfalls denkbar ist, dass die unterschiedliche Anatomie für den Effekt verantwortlich ist. Man hat festgestellt, dass sich Frauen und Männer zwar bezüglich ihres Inhalationsverhaltens beim Rauchen nicht unterscheiden, dass bei Frauen jedoch vergleichsweise mehr Schadstoffe in den Respirationstrakt gelangen als bei Männern. ral
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