Prisma

Zoledronat in kleinen Dosen gegen Knochenmetastasen

Das Bisphosphonat Zoledronat ist in Canada seit Ende letzten Jahres zur Behandlung der tumorinduzierten Hyperkalzämie (TIH) zugelassen. In einer aktuellen Studie hat sich die Substanz zudem als wirksam in der Therapie von Knochenmetastasen und der Prävention der damit zusammenhängenden Komplikationen erwiesen.

Wissenschaftler vom Cedars-Sinai Medical Center, USA, untersuchten das Bisphosphonat auf diese Indikation hin bei Patientinnen mit metastasiertem Brustkrebs oder multiplen Myelomen. Wie sie in einer der letzten Ausgaben der Fachzeitschrift "Cancer" berichten, setzten sie die Substanz bei insgesamt 280 Krebspatientinnen über einen Studienzeitraum von zehn Monaten ein. Die Studienteilnehmerinnen wurden in vier Gruppen eingeteilt und erhielten einmal monatlich entweder 0,4 mg, 2,0 mg oder 4,0 mg Zoledronsäure in Form einer 5-minütigen Infusion oder 90 mg Pamidronsäure (2-stündige Infusion).

Pamidronsäure (Aredia), ebenfalls ein Bisphosphonat, gilt derzeit als therapeutischer Standard zur Behandlung von TIH und Knochenmetastasen. Nach den nun vorliegenden Studienergebnissen ist Zoledronsäure ebenso wirksam wie dieser Therapiestandard und kann zudem in weit geringerer Dosierung verabreicht werden. Bei den Studienteilnehmerinnen, die 2,0 oder 4,0 mg Zoledronat erhielten, verbesserte sich der Zustand der Knochen bei 19 bzw. 21% im Studienzeitraum (Studienkriterium: Die Notwendigkeit einer Bestrahlung musste um mindesten 30% reduziert sein). Bei den Patientinnen, die Pamidronat erhielten, wiesen 18% eine derartige Besserung auf.

Der Vorteil von Zoledronat liegt laut den Studiendurchführenden nicht nur in der geringeren Dosierung, sondern auch in der kürzeren Infusionszeit. Bevor die Substanz für die Indikation Knochenmetastasen zugelassen werden kann, müssen jedoch noch weitere Phase-III-Studien durchgeführt werden. Eine derartige Studie läuft derzeit am Cedars-Sinai Medical Center.

Quelle: Cancer 2001, Vol. 91, Nr. 1, S. 144 – 154

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