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Feuilleton
Brief-Edition: Ein Japaner in Würzburg
Er kam zwar mit großen Erwartungen zu Sachs, hatte hier aber keinen Erfolg und kehrte völlig frustriert nach Japan zurück. Dort allerdings machte er dann Karriere in der Botanik und wurde zum Professor ernannt. Warum hatte Matsumura in Deutschland derartige Probleme? Mit dieser Frage haben sich der Würzburger Botaniker Hartmut Gimmler und Yoshio Masuda auseinandergesetzt, und ihre Ergebnisse sind in einem Büchlein nachzulesen.
Unter anderem dokumentieren und kommentieren die Autoren 19 Briefe, die Matsumura in den Jahren 1886/87 von Würzburg aus an seine Familie in Japan richtete. Wie sie in ihrer Schlussbetrachtung schreiben, beleuchten diese Briefe bislang unbekannte Facetten des studentischen Lebens in Würzburg in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts: Es sei weder vom lustigen Studentenleben noch von der fränkischen Weinseligkeit die Rede. Stattdessen vergleiche Matsumura die in Würzburg erlebte Gesellschaft und Zivilisation mit der seiner Heimat.
Aus allen Briefen spreche die materielle Not des japanischen Studenten und die Erkenntnis, dass seine Unfähigkeit, die deutsche Sprache zu lernen, einerseits zur Vereinsamung, andererseits zum Scheitern seines Studiums führte. Das Buch ist im Handel oder direkt bei Prof. Gimmler erhältlich: Tel. (0931) 888-6114, E-Mail: gimmler@botanik.uni-wuerzburg.de
Kastentext
Hartmut Gimmler und Yoshio Masuda (Hrsg.): 19 Würzburger Briefe des vereinsamten Studenten Jinzo Matsumura (1856-1928) an seine Familie in Japan (1886/87). Band 9 der Materialien zur Bibliographie und Biographie von Julius Sachs, Würzburg 2001. 61 Seiten, 25 Abb., 10 DM. ISBN 3-00-007449-X
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