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Die Frankfurter Rundschau kommentiert in ihrer Ausgabe vom 8. Mai den von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt konstituierten Runden Tisch im Gesundheitswesen. Sie befürchtet, dass die Akteure des Gesundheitswesens einen Konsens auf Kosten der Versicherten finden.

Es gibt viel Platz am runden Tisch im brandenburgischen Schloss Ziethen. Insgesamt 24 Stühle stehen dort im Kreis, wenn sich fortan die Akteure des Gesundheitswesens alle drei Monate zum Plausch treffen. Von den Ärztevertretern über die Krankenkassen bis zur Pharma-Lobby sind alle da. Nur eine Gruppe fehlt in der Konsens-Runde: die Versicherten.

Die Nichteinladung der Verbraucherverbände durch Ministerin Schmidt offenbart einen grundsätzlichen Denkfehler in der Kungelpolitik der gut gelaunten Rheinländerin: Verhärtete Fronten aufbrechen will sie, und möglichst niemandem wehtun. So verspricht sie freiwillig versicherten Rentnern geringere Beiträge, Medizinern mehr Freiheit, der Arznei-Industrie neue Regeln zur Preisfestsetzung und den Ersatzkassen ein Ende des Mitgliederschwunds.

Doch was den Lobbyisten gefällt, muss für die Gemeinschaft keineswegs gut sein. So dürfte der geplante Mindestbeitrag in der gesetzlichen Krankenversicherung nach Meinung aller Experten drei Millionen Kunden stärker belasten, jedoch keineswegs zu mehr Gerechtigkeit im System führen. Auch die Abschaffung des diesjährigen Kündigungstermins hat nur einen geringen Effekt: Statt zum 1. Januar können die Versicherten nun zum 1. März 2002 ihre Gesellschaft wechseln.

Für Panik bei den Patienten besteht also eigentlich kein Anlass. Dass die extrem kurze Übergangsfrist der Änderung aber buchstäblich wie Ziethen aus dem Busch hereinbricht, dürfte bei den Versicherten mehr Vertrauen in das System zerstören, als viele runde Tische wieder herzustellen vermögen.

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