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Arzneimittel und Therapie
Neues HIV-Medikament: Lopinavir/Ritonavir eingeführt
Ab sofort ist Kaletra nach einer Mitteilung von Abbott Laboratories in deutschen Apotheken erhältlich. Klinische Studien mit weltweit mehr als 700 Patienten belegen die hohe und dauerhafte Wirksamkeit sowie die gute Verträglichkeit von Kaletra. In der ersten jemals durchgeführten direkten Vergleichsstudie zwischen zwei Proteasehemmern zeigte Kaletra eine signifikant bessere Wirkung als der Proteasehemmer Viracept. Zudem zeichnet sich Kaletra durch seine anhaltende Unterdrückung der Viruslast und fehlende genotypische Resistenzentwicklung bei naiven Patienten selbst nach nunmehr fast zwei Jahren der Behandlung aus.
Kaletra bietet gute Voraussetzungen für eine Primärtherapie und führt auch bei Patienten, bei denen andere HIV-Therapien versagt haben, zu einer dauerhaften Senkung der Viruslast unter der Nachweisgrenze. Ein anhaltender Erfolg zeigt sich auch bei der Behandlung von Kindern.
Ritonavir erhöht Blutspiegel
Kaletra ist in Form von Kapseln (133,3 mg Lopinavir/33,3 mg Ritonavir pro Kapsel) und als Trinklösung (400 mg Lopinavir/100 mg Ritonavir pro 5 ml) erhältlich. Der niedrige Anteil Ritonavir (Hauptbestandteil von Norvir) ist in der Kombination nicht antiviral wirksam, sondern steigert den Blutspiegel des antiviralen Wirkstoffes Lopinavir, indem es für den Abbau von Lopinavir verantwortliche Enzyme hemmt.
Erwachsene nehmen von Kaletra zweimal täglich drei Kapseln zu den Mahlzeiten ein, bei Kindern hängt die Dosierung von Gewicht und Größe ab. Dieser einfache Einnahmemodus mit relativ wenigen Einzeldosen unterscheidet das neue Arzneimittel von anderen HIV-Therapeutika.
Die Europäische Kommission hat die Marktzulassung für den neuen Proteaseinhibitor Lopinavir/Ritonavir (Kaletra) zur Behandlung der HIV-Infektion in Kombination mit anderen antiretroviralen Wirkstoffen bei Erwachsenen und Kindern ab zwei Jahren erteilt.
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