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Arzneimittel und Therapie
Mehrfach sensibilisierte Kinder: Omalizumab in Kombination mit spezifischer Im
Dabei zeigten sich Therapievorteile bei der Kombination von Omalizumab mit einer SIT gegenüber SIT alleine. Die Symptome und der Verbrauch an Bedarfsmedikation konnten unter der Kombinationstherapie SIT plus Omalizumab um bis zu 81% gesenkt werden. Bei Kindern mit saisonaler allergischer Rhinitis ist die spezifische Immuntherapie (SIT) heute oft das Mittel der Wahl. Der Erfolg kann bei mehrfach sensibilisierten Patienten allerdings eingeschränkt sein. Omalizumab ermöglicht die Hemmung der allergischen Kaskade auf einem sehr frühen Niveau und reduziert so freies IgE im Serum. Eine Interaktion von Mastzelle und IgE unterbleibt. Entzündungsbotenstoffe werden nicht freigesetzt. Vor allem wirkt Omalizumab unabhängig von Art und Anzahl der Allergene, auf die der Patient reagiert.
Studie mit 221 Kindern
In die vierarmige, doppelblinde, plazebokontrollierte Studie wurden Kinder mit saisonaler allergischer Rhinitis eingeschlossen, die sowohl gegen Frühblüher wie Birke, Hasel und Erle als auch gegen Gräser allergisch sind. Die 221 Kinder wurden randomisiert und zuerst in zwei Gruppen aufgeteilt. Sie erhielten entweder eine SIT gegen Gräser- oder Birkenpollen. Mit der Hyposensibilisierung wurde vier Monate vor Beginn der Pollensaison begonnen. Kurz vor der Saison wurden die beiden Gruppen nochmals randomisiert. Eine Gruppe erhielt dann während der Pollenflugzeit eine E25-Therapie, die andere Gruppe erhielt Plazebo. Je nach Körpergewicht und Serum-IgE-Spiegel wurde den Patienten entweder alle vier Wochen 150 bis 300 mg oder alle zwei Wochen 225 bis 375 mg Omalizumab subkutan injiziert. Der Gebrauch von Antihistaminika und anderer Bedarfsmedikation war weiterhin erlaubt.
Zusatztherapie mit Omalizumab senkt Symptomscore
Der Verbrauch an Bedarfsmedikation - dazu gehörten Corticosteroide und Antihistaminika - konnte in der Gruppe, die neben einer SIT zusätzlich eine Omalizumab-Behandlung erhielt, um bis zu 81% reduziert werden. Gleichzeitig besserten sich die Allergie-Symptome der Patienten um 40% unter der Omalizumab-Therapie. An vielen Tagen konnten die Patienten unter Omalizumab-Behandlung sogar gänzlich auf die Bedarfsmedikamente verzichten. So benötigten die Omalizumab-Patienten nur etwa an 5% der Tage zusätzliche Medikamente, während es in der Plazebo-Gruppe über 17% der Tage waren.
Zahl der Entzündungsmediatoren geht zurück
Nach Kontakt mit Allergenen aktivieren IgE-Moleküle, die auf Mastzellen und anderen Basophilen sitzen, Entzündungsmediatoren wie Sulfido-Leukotriene (SLT). Diese Botenstoffe rufen die typischen allergischen Symptome hervor. Um die Untersuchungsergebnisse zu untermauern, wurden In-vitro-Untersuchungen über die Zahl der aktivierten Sulfido-Leukotriene vor und nach Behandlung durchgeführt.
Es konnte gezeigt werden, dass in der Omalizumab-Gruppe nach Allergenprovokation die Ausschüttung der SLT wesentlich niedriger ausfiel als in der Plazebogruppe. Wurden in der Gruppe, die eine Hyposensibilisierung gegen Birkenpollen und Omalizumab erhalten hatte, nur noch 101 ng/l SLT gemessen, so war die Zahl der Entzündungsmediatoren in der Plazebogruppe unverändert hoch und betrug 2905 ng/l.
Diese Ergebnisse korrelieren mit den anderen Studienergebnissen. Sowie es gelingt, durch Omalizumab den IgE-Spiegel zu senken, reduzierten sich die Ausschüttung der Entzündungsmediatoren und damit die Symptome und der Verbrauch an Bedarfsmedikamenten. Da der rekombinante monoklonale Antikörper Omalizumab humanisiert wurde, wird er nicht als Fremdkörper erkannt. Durch die Bindung von IgE und Omalizumab bilden sich biologisch inaktive Immunkomplexe. Die Sicherheit ud Verträglichkeit von Omalizumab wurde bisher bereits an 2500 Patienten mit allergischem Asthma sowie saisonaler allergischer Rhinitis geprüft. Momentan befindet sich Omalizumab in der Zulassungsprüfung. Novartis rechnet noch im Herbst diesen Jahres mit der Markteinführung.
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