DAZ aktuell

GKV-Arzneimittelausgaben: Deutliches Plus im 2. Quartal 2001

FRANKFURT (ims/ral). Die Verordnungsausgaben für Arzneimittel zulasten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) stiegen im 2. Quartal 2001 um 11,6% und lagen damit bei 10,75 Mrd. DM. Hauptverantwortlich für das Wachstum sind weiterhin innovative Medikamente.

Insgesamt verzeichneten die Ausgaben im ersten Halbjahr 2001 eine Zunahme von 9,9% auf 21,23 Mrd. DM. Die Verordnungsmenge legte im 2. Quartal 2001 um 3,9% auf 192,8 Mio. Packungen zu. Hier schlug auch die schlechte Witterung in den Frühlingsmonaten mit einem Mehrbedarf an Medikamenten zu Buche. Für das erste Halbjahr resultierte daraus ein Anstieg von 3,1%. Dies geht aus den aktuellen Daten der Studie Xponent MicroMarketer hervor.

Unterschiede zwischen Ost und West weiter signifikant

Der Ost-West-Vergleich zeigt, dass die Verordnungsausgaben in Ostdeutschland weiterhin stärker als in Westdeutschland wachsen: Im 2. Quartal 2001 verzeichnete der Osten einen Zuwachs von +12,7%, während der Westen nur um +11,3% zulegte. Auf das erste Halbjahr bezogen waren es +10,6% bzw. +9,7%. Interessant ist die gegenteilige Entwicklung bei der Verordnungsmenge. Hier lagen die alten Bundesländer im 2. Quartal mit einem Plus von 4,0% leicht über dem Zuwachs in den neuen Bundesländern mit +3,5%. Dies spricht dafür, dass die strukturellen Verschiebungen im Osten eine stärkere Rolle spielen. Die Verordnungsausgaben pro 100 Versicherte haben seit dem 4. Quartal 2000 kontinuierlich zugenommen. Auch hier lag der Osten über dem Westen, zuletzt im 2. Quartal bei 16 059 DM zu 14 952 DM, eine Differenz von 7,4%.

Gefälle zwischen den Regionen

Die Stadtstaaten Hamburg und Bremen sowie die Großstadt Berlin verzeichneten hohe Verordnungsausgaben pro 100 Versicherte, ebenso einige ostdeutsche Kassenärztliche Vereinigungen (KVen). Grund für die hohen Ausgaben in den Ballungsgebieten ist die hohe Facharztdichte, die Wanderungsbewegungen vom Land in die Stadt bewirkt. Die Ost-West-Unterschiede können primär mit Morbiditätsunterschieden erklärt werden: Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes spielen beispielsweise in den neuen Bundesländern eine größere Rolle. Interessant ist hierbei, dass Thüringen im 2. Quartal 2001 zu den 5 KVen mit den niedrigsten Verordnungsausgaben gehörte. Mit in dieser Riege waren Süd-Württemberg, Südbaden, Nord-Württemberg sowie das Saarland.

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.