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Snoreplasty-Verfahren: Eine Spritze sorgt für Ruhe im Bett

{dz}Snoreplasty-Verfahren {hl}Eine Spritze sorgt für Ruhe im Bett {vo}Ein neuartiges Verfahren will Bettgenossen von Schnarchern ruhigere Nächte bescheren. Mit einer einfachen Injektion in die Rückseite des Rachens der Schnarcher lasse sich das Lärmproblem dauerhaft beseitigen, so die Aussage der Entwickler in der Fachzeitschrift "New Scientist". {te}Tetradecylsulfat ist die Substanz, die den Schnarchern beim so genannten "Snoreplasty-Verfahren" in den weichen Gaumen gespritzt wird. Sie zerstört einen Teil des Gaumengewebes und führt in der Folge zur Bildung von Narben. Die vernarbten Bereiche sind härter als das gesunde Gaumengewebe und daher weniger beweglich. Das Flattern der Gaumenflügel, das ansonsten das Schnarchen auslösen würde, soll dadurch verhindert werden. In verschiedenen Tests konnte gezeigt werden, dass sich die Lautstärke der Schnarchgeräusche nach der Behandlung drastisch reduziert. Sie sank im Schnitt von elf auf zwei Dezibel ab. Laut Scott Brietzke, einem der Entwickler, ist das Snoreplasty-Verfahren einfach, sicher, relativ schmerzarm und darüber hinaus mit nur rund 35 Dollar Behandlungskosten pro Patient auch noch billig.

Bislang wurden 27 Patienten mit Tetradecylsulfat behandelt. Bei 20 von ihnen konnte das Schnarchen dauerhaft reduziert werden. Der Rest erlitt durch das Weicherwerden des Narbengewebes etwa ein Jahr nach der Behandlung einen Rückfall. Ob bei diesen eine erneute Injektion in Betracht gezogen wurde, geht aus der Veröffentlichung nicht hervor.

In Anbetracht der Häufigkeit des Schnarchens, den damit verbundenen gesundheitlichen und sozialen Problemen und den bislang unzureichenden Therapiemöglichkeiten, stellt das Snoreplasty-Verfahren eine interessante Behandlungsoption dar. Verglichen mit der bereits heute zum Einsatz kommenden Entfernung von Gaumengewebe ist es schonender und auch sicherer. Ob und wann das Verfahren zur Behandlung des Schnarchens zugelassen wird, kann derzeit jedoch noch nicht abgeschätzt werden. ral

Quelle: NewScientist.com, Meldung vom 19. September 2001

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