Arzneimittel und Therapie

Milzbrand: FDA erweitert die Indikation für Doxycyclin

Die US-amerikanische Zulassungsbehörde FDA hat für das Tetracyclin-Antibiotikum Doxycyclin die Indikation um Milzbrand erweitert. Es wird für die Behandlung von allen Formen des Milzbrands (Haut-, Lungen- und Darm-Milzbrand) zugelassen.

Das US Center for Disease Control and Prevention (CDC) empfiehlt, gegen die Bacillus anthracis-Stämme, die bei den Anschlägen in den USA verwendet wurden, Ciprofloxacin und Doxycyclin einzusetzen. Als Dosierung wird bei Erwachsenen 100 mg Doxycyclin alle 12 Stunden und bei Kindern 2,2 mg/kg Körpergewicht alle 12 Stunden empfohlen.

Ausreichende Medikamente im Bedarfsfall

Das CDC zeigt sich beunruhigt über den Gebrauch von Penicillinen, da die Gefahr einer Induktion der Beta-Lactamase besteht, wodurch es vermehrt zu Resistenzen kommen kann. Nur in Situationen, in denen eine geringe Anzahl vegetativer Zellen des Anthrax-Erregers (direkt nach einem Kontakt mit Milzbrandsporen) vorliegt, oder bei Patienten, bei denen Ciprofloxacin oder Doxycyclin kontraindiziiert sind, sollten Penicillin oder Amoxicillin eingesetzt werden. Die Erweiterung der Indikation von Doxycyclin macht deutlich, dass im Falle eines Ausbruchs der Krankheit ausreichend Reserven zur Behandlung der Bevölkerung zur Verfügung stehen.

Die FDA nutzte die Gelegenheit, ausdrücklich vor dem Einsatz von Antibiotika ohne konkrete Anhaltspunkte für eine Erregerexposition und ohne ärztliche Kontrolle zu warnen.

Das könnte Sie auch interessieren

Makrolide sind erste Wahl für Kinder bei atypischen Lungenentzündungen

Welche Antibiotika wirken gegen Mykoplasmen?

Einnahme- und Vorsichtshinweise für eine bessere Verträglichkeit

Scharfe Schwerter gegen Bakterien

Wie der Antibiotika-Engpass gemeistert werden kann

Ausweg Aut-simile-Austausch

Nach Zeckenstich kann eine rechtzeitige Antibiotika-Therapie schwere Borreliose-Verläufe verhindern

Warnzeichen Wanderröte

Wenn Bakterien und Viren zu Waffen werden

Alte Erreger – neue Gefahren

Sexuell übertragbare Infektionen sind auf dem Vormarsch

Spaß mit Folgen

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.