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Kommentar
Gesundheitsreform: Chronisch Kranke und Behinderte fordern mehr Mitsprache
Das Reformpapier wurde am 22. August vom Bundesbehindertenbeauftragten Karl Hermann Haack, dem Präsidenten des Sozialverbands VdK Deutschland Walter Hirrlinger und weiteren Verbandsvertretern in Berlin vorgesellt. Neben der stärkeren Abstimmung zwischen ambulanter und stationärer Versorgung fordern die Verbände die Einrichtung einer "vierten Bank" für Patienten in Entscheidungsgremien wie dem Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen. Zudem müsse mehr Transparenz über Leistungsangebote geschaffen werden. Ein weiteres Schlüsselwort ist die Prävention. Zielgruppenorientierte Präventionsprogramme, die an den Ursachen und nicht an den Symptomen ansetzen, sollen fester Bestandteil eines integrierten Gesamtversorgungssystems werden.
An der solidarischen Finanzierung wollen die Patientenvertreter in jedem Fall festhalten, Wahlleistungen und Selbstbehalte lehnen sie strikt ab. Der Mensch sei schließlich kein Auto, erklärte Hirrlinger, "eine Kaskoversicherung darf es nicht geben". Der VdK-Chef mahnte zudem die schnelle Umsetzung der Disease-Management-Programme an. Kritik übte er an der pharmazeutischen Industrie, die er nicht nur im Zusammenhang mit den Chroniker-Programmen im Verdacht hat, "alles zu unternehmen, um zu unterbinden, was ihr nicht gefällt". Haack stellte klar, dass sich die aufgestellten Forderungen an alle Parteien richten - gleich welche von ihnen nach dem 22. September die Regierung stellen werden.
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