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- AZ 35/2002
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Kommentar
Anzeigenkampagne der GEHE: Für mehr Eigenverantwortung im Gesundheitswesen
In der Kampagne macht sich das Stuttgarter Pharmahandelsunternehmen, das nach eigenen Angaben Marktführer in Europa ist, für ein Gesundheitssystem stark, das auf der eigenverantwortlichen Absicherung persönlich gewollter oder absehbarer Lebensrisiken basiert. GEHE fordert ein gerechteres, nachhaltig funktionierendes und vor allem finanzierbares Gesundheitswesen durch die Regulierung der Nachfrage von Gesundheitsleistungen.
"Jemand, der die Gesundheitskosten seines Lebensstils auf die Gesellschaft abwälzt, handelt nicht solidarisch", so Dr. Fritz Oesterle, Vorstandsvorsitzender der GEHE AG. Eine der Hauptursachen steigender Gesamtausgaben in der gesetzlichen Krankenversicherung liege nach seiner Auffassung in der ausufernden Nachfrage: Nicht die Leistungsträger wie Apotheker, Ärzte, Krankenhäuser usw. seien die Kostentreiber. "Verantwortlich für die Ausgabenentwicklung in der GKV ist die qualitativ wie quantitativ ständig wachsende Nachfrage", so Oesterle.
Beitragsstabilität sowohl bei den gesetzlichen als auch bei den privaten Krankenkassen lasse sich nur erreichen, wenn genau hier angesetzt werde. Statt dessen habe man in der Vergangenheit nur darüber nachgedacht, wie man durch Preisdirigismus in einzelnen Leistungssegmenten mehr "Medizin" für weniger Geld bekommen könne, und dies häufig verbunden mit einseitigen Schuldzuweisungen, oft in Richtung Arzneimittel, weil es der transparenteste Bereich sei, ergänzte der Vorstandsvorsitzende.
Die aktuelle, groß angelegte Anzeigenkampagne soll anhand exemplarischer Situationen zum Nachdenken anregen und zur politischen Meinungsbildung beitragen, heißt es in einer Presseinfo der GEHE. Sie soll Mut machen, echte Reformen im Gesundheitswesen anzugehen und umzusetzen. Sie soll klar machen, dass dabei auch die Anspruchserwartung an die gesetzliche Krankenversicherung kein Tabu-Thema sein darf. Hierzu Wolfgang Mähr, Chef von GEHE-Deutschland: "Es geht nicht um Entsolidarisierung oder Zwei-Klassen-Medizin.
Im Gegenteil, nur bei einer Neuorientierung wird künftig der Schutz sozial Schwacher überhaupt gewährleistet sein und gleichzeitig die Allgemeinheit entlastet. Auch das Gesundheitswesen muss die Freiheit des Einzelnen widerspiegeln, in dem es auf Eigenverantwortung setzt."
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