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Kommentar
Expopharm: Großhandel: Warnung vor Direktgeschäft
Die Direktbelieferung bedrohe die wirtschaftliche Grundlage bei den Großhändlern ebenso wie der von der bisherigen rotgrünen Bundesregierung angedachte Versandhandel die Apotheken gefährden würde. Hier appellierte von der Linde an die Regierung, sich vom "Nebenkriegsschauplatz" Versandhandel zurückzuziehen. Nötig sei stattdessen eine echte Gesundheitsreform, die an die Stärken des deutschen Systems anknüpfe, statt sie "aufgrund falscher Einsparversprechungen zu zerschlagen".
Auch Cornelia Yzer, Hauptgeschäftsführerin des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller (VFA), forderte eine Reform aus einem Guss anstelle des bisherigen Flickwerks. Sie bezweifelte ein Gelingen des Versandhandels mit Arzneimitteln und konkret die Beibehaltung unserer Sicherheitsstandards beim weltweiten E-Commerce. Patienten müssten sich darauf verlassen können, dass Arzneimittel die deutsche oder europäische Zulassung hätten und nicht gefälscht seien.
Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie (BPI) nannte es grotesk, dass die 15 Prozent der Ausgaben der gesetzlichen Kassen für Arzneimittel zu hundert Prozent die öffentliche Spardiskussion bestimmten. Henning Fahrenkamp setzte sich in Berlin unter anderem für die Sicherung der bisherigen Distributionsschiene ein. Er appellierte an die Politik, wie im Wahlkampf versprochen die Belange des Mittelstands zu beachten. Das gelte für die Apotheke als Einzelunternehmen ebenso wie für pharmazeutische Unternehmen. Die standortgebundenen deutschen Firmen würden seit Jahren gegängelt, das müsse aufhören, so Fahrenkamp.
Auch Johannes Burges, Vorsitzender des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller (BAH), lehnte Versandhandel als Abkehr vom bewährten Vertriebssystem eindeutig ab. Aus seiner Sicht ist das lediglich eine Stellvertreterdebatte um die Arzneimittelpreisverordnung.
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