- DAZ.online
- DAZ / AZ
- AZ 42/2002
- Wenn der Apotheker ...
Kommentar
Wenn der Apotheker zweimal klingelt
Das weckte das Interesse der Journalisten auf der Pressekonferenz zum Apothekertag: das Homeservice-Konzept der Apotheker – ein eleganter Begriff für eine bekannte Dienstleistung. Da sieht man, wie man mit griffigen Namen Aufmerksamkeit schafft. Unter uns: Auch wenn Sie vom Homeservice-Konzept noch nichts gehört haben, es kann gut sein, dass Sie es bereits in Ansätzen in Ihrer Apotheke verwirklichen. Es geht um den Ausbau des Botendienstes aus der Apotheke zu einem pharmazeutischen Homeservice.
Unter diesem Konzept sollen chronisch kranke und ältere Menschen aus der wohnortnahen Apotheke bis ans häusliche Krankenbett durch qualifiziertes pharmazeutisches Personal umfassend versorgt und betreut werden. Es geht dabei nicht um die Nachlieferung von Arznei- und Hilfsmitteln, die in der Apotheke “defekt" sind, also nicht vorrätig. Auch apothekerliche Dienstleistungen im Rahmen von Disease Management Programmen und eine umfangreiche pharmazeutische Betreuung sollen eingebracht werden. Das Homeservice-Konzept soll als Angebot an die Gesellschaft und Politik gegen den drohenden Versandhandel etabliert und ausgebaut werden, es soll mehr Pharmazie für den Patienten bringen.
Vielleicht schafft das (alte) Konzept unter neuem Namen, die Denke der Politiker zu erreichen. Denn nur so hat es statt und nicht neben dem Versandhandel eine Chance. Es sollte jetzt schnell ausgebaut und umgesetzt werden. Die Bevölkerung muss erfahren, dass über Internetportale wie apotheken.de und aponet.de die Arzneivorbestellung und Lieferung nach Hause möglich ist und kompetent aus der Apotheke geschieht.
Die Chancen für das Homeservice-Konzept stehen nicht schlecht, zumal auch die Kassen dazu übergehen, apothekerliche Dienstleistungen zu honorieren z. B. im Rahmen des Hausapotheker-Konzepts in Niedersachsen. Also, der Homeservice aus der Apotheke muss schnell kommuniziert werden, in Fachkreisen und in der Bevölkerung. Dann heißt es: wenn der Apotheker zweimal klingelt – und nicht der Postmann. Peter Ditzel
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.