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AK Nordrhein: "Krankenkassen brechen bewusst Gesetze"
"Wenn gesetzliche Krankenkassen auf diese Art und Weise ungesetzlich dem Versandhandel Vorschub leisten, so ist dies ein offener Bruch mit unserer gesellschaftlichen Ordnung", sagte Mattenklotz. Beim Versandhandel sei zudem die Arzneimittelsicherheit und die pharmazeutische Fachberatung nicht gewährleistet. "Die Krankenkassen treten den Schutz ihrer Versicherten mit den Füßen", sagte Mattenklotz. "Zu Nebenwirkungen und Risiken können sie nicht den Postboten befragen!" Die Beschaffung von Medikamenten via Versandhandel oder Internet könne mehrere Wochen dauern. "Die meisten Patienten brauchen aber ihre Arzneien sofort und nicht Tage oder gar Wochen später", so Mattenklotz.
Heftige Vorwürfe macht der Kammerpräsident auch den Verantwortlichen beim Bundesversicherungsamt, den Politikern und dem WDR. Politiker und die Aufsicht der Versicherungen schauten tatenlos zu, wie Krankenkassen das Recht beugen. In Bayern sei sogar ein gesetzeswidriger Vertrag zwischen dem BKK Landesverband und der niederländischen Versandapotheke geschlossen worden – bislang ohne Folgen. Dabei hätte die Bayerische Staatsregierung längst eingreifen müssen, denn der bayerische Landtag hatte sich einstimmig gegen den Versandhandel mit Arzneimitteln ausgesprochen. In dem der WDR in der Sendung "markt" den Verbrauchern aufgezeigt habe, ihre Medikamente im Ausland zu beziehen, unterstütze der Kölner Sender die gesetzwidrigen Praktiken der Krankenkassen. "Das war eine unjournalistische Werbesendung für DocMorris", kommentierte Mattenklotz Inhalt und Form des unkritischen und einseitig dargestellten Beitrages.
Mattenklotz kündigte Aufklärungskampagnen in den 2600 nordrheinischen Apotheken zum Thema Versandhandel an. "Die Patienten müssen wissen, welche Leistungen ihnen vorenthalten werden und welchen gesundheitlichen Gefahren sie durch Versandhandel ausgesetzt sind."
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