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Gesundheits-News im Netz: User achten kaum auf die Zuverlässigkeit der Quelle

Gesundheitsinfos im Netz werden zwar gerne genutzt, der Quelle und ihrer Zuverlässigkeit wird jedoch wenig Beachtung geschenkt. Das ist eines der Ergebnisse einer in der Fachzeitschrift "British Medical Journal" veröffentlichten Studie, die das Verhalten von Usern auf der Suche nach Gesundheitsinformationen untersuchte.

Werden Suchmaschinen für die Suche eingesetzt, so begnügen sich die Nutzer meist mit dem Aufrufen der zuerst genannten Links, unabhängig davon, wer hinter diesen Meldungen steht. Dies ergab die jüngste Studie der Forschungsgruppe Cybermedizin des Instituts für klinische Sozialmedizin am Universitätsklinikum Heidelberg unter der Leitung von Gunther Eysenbach. Für sie wurden Internet-Nutzer, die bestimmte Fragen recherchieren sollten, bei ihrer Informationssuche im Netz mit Videokamera und über das Internet selbst beobachtet.

Bereits nach etwa fünf Minuten waren Surfer bei der Recherche nach Gesundheitsinfos im Schnitt erfolgreich. Ob diese Informationen als zuverlässig beurteilt wurden, hing von mehreren Faktoren ab: dem professionellen Design der Homepage, dem wissenschaftlich offiziell gehaltenen Ton und der einfachen Nutzung.

Kein Studienteilnehmer suchte dagegen nach weiterführenden Informationen über die Herausgeber und die Intention der Publikation. Einige Teilnehmer erinnerten sich zwar an den Inhalt verschiedener Seiten, nicht aber an ihre Herausgeber. Als eine praktische Konsequenz aus der Studie fordern die Wissenschaftler erneut, dass Homepages, deren medizinische Inhalte dem wissenschaftlichen Standard entsprechen, von Suchmaschinen vorgezogen werden sollten, da nur wenig Ergebnisse einer Suche tatsächlich aufgerufen werden. pte/ral

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