- DAZ.online
- DAZ / AZ
- DAZ 28/2002
- Therapie von Myomen: Es ...
Prisma
Therapie von Myomen: Es geht auch ohne OP
Wie man mit einem Vergrößerungsglas Sonnenstrahlen auf einen einzigen Punkt fokussieren und damit Papier entzünden kann, können auch Ultraschallwellen aus einem breiten Areal von außerhalb des Körpers auf einen einzigen Punkt im Myom der Patientin fokussiert werden. An diesem Punkt entwickeln sich innerhalb von Sekunden Temperaturen zwischen 60 und 80 Grad Celsius, wodurch die fokussierte Region in 10 bis 15 Sekunden irreversibel zerstört wird. Der Vorgang wird 50 Mal oder auch öfter (abhängig von der Größe des Tumors) wiederholt, bis etwa ein Drittel des Myoms – gewöhnlich im Zentrum – zerstört ist. Dabei werden auch die Blutgefäße und damit die Voraussetzung des Wachstums der Myome irreversibel geschädigt. Das abgestorbene Gewebe wird vom Immunsystem des Körpers langsam abgebaut. Das Myom selbst schrumpft und verursacht keine Symptome mehr.
Um das Zielgebiet der Fokussierung jederzeit genau im Blick zu behalten und den gesamten Behandlungsverlauf zeitgleich mit der hochenergetischen Beschallung im Bild zu kontrollieren, ist die Ultraschallquelle in ein handelsübliches diagnostisches Magnet-Resonanz-Tomographiegerät integriert. Während der fokussierenden Ultraschallbehandlung generiert das MRT-Gerät zur unmittelbaren Kontrolle der Behandlung alle paar Sekunden ein Bild.
An der "Klinik für Strahlenheilkunde" werden jetzt im Rahmen einer Studie die ersten Patientinnen behandelt. Die Therapie wird grundsätzlich ambulant durchgeführt. Die Frauen erhalten ein Beruhigungs- und Schmerzmittel und werden auf den Schlitten des MRT-Gerätes auf den Bauch gelagert, sodass die Gebärmutter direkt über der in den Schlitten integrierten Ultraschallquelle liegt. Zusammen mit der Lagerung und der Einstellung dauert die Behandlung zwischen zwei und drei Stunden. Danach können die Frauen nach Hause gehen, sollten aber wegen des eingenommenen Beruhigungsmittels am Behandlungstag nicht Auto fahren. Arbeitsunfähig sind sie nicht. schat
Quelle: Pressemitteilung der Charité
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.