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FDA: Warnt vor chinesischen Schlankheitspillen

Die amerikanische Arzneimittelbehörde (FDA) warnt auf ihrer Homepage vor zwei chinesischen Diätpillen, die unter den Namen Chaso (Jianfei) und Chaso Genpi vertrieben werden. Die Pillen enthalten unter anderem Fenfluramin, das in den USA seit 1997 und in Deutschland seit 2001 als Inhaltsstoff von Appetitzüglern verboten ist. In Japan sollen die Diätpillen für mehrere Todesfälle verantwortlich sein.

Amfepramon, Dexfenfluramin, D-Norpseudoephedrin, Mefenorex und Fenfluramin hemmen den Appetit auf der Ebene der Neurotransmitter. Sie erhöhen die Konzentration an Noradrenalin, Serotonin und Dopamin im Gehirn, indem sie ihre Freisetzung fördern bzw. ihre Wiederaufnahme oder ihren Abbau hemmen.

Die Substanzen waren in Deutschland bis Mitte vergangenen Jahres zur kurzzeitigen Unterstützung einer Abmagerungskur zugelassen, wurden dann jedoch vom Markt genommen. Begründet wurde die Maßnahme mit mangelnder therapeutischer Wirksamkeit und ungünstigem Nutzen/Risiko-Verhältnis. Ihre Einnahme war verbunden mit Gefahren wie lebensbedrohendem Lungenhochdruck und bestimmten Herzklappenveränderungen sowie unerwünschten Wirkungen auf das Herz- und Kreislaufsystem (u. a. Blutdruckerhöhung, Herzrhythmusstörungen) und das Zentralnervensystem (Schlafstörungen, Nervosität, Verwirrtheit, Halluzinationen). Die Substanzen haben darüber hinaus ein unterschiedlich stark ausgeprägtes Potenzial für die Auslösung einer Abhängigkeit.

Obwohl verboten, werden die Verbindungen - illegal - offenbar trotzdem immer wieder in Schlankheitspräparate eingebaut und über den Schwarzmarkt vertrieben. Die chinesischen Präparate, vor denen die FDA nun warnt, dürften eines der jüngsten Beispiele für derartige Verstöße gegen die Arzneimittelgesetze sein, jedoch wahrscheinlich nicht das letzte. Um so wichtiger ist die Aufklärung über die Gefahren, die mit dem Einsatz der Präparate verbunden sind. ral

Quelle: Meldung der FDA unter www.fda.gov

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