Arzneimittel und Therapie

Aus der Forschung: Sildenafil für die Behandlung von Motilitätsstörungen der

Sildenafil (Viagra®) blockiert die Phosphodiesterase Typ 5 und führt damit zu einer Erschlaffung von glatten Muskelzellen in verschiedenen Organen. Es zeigte in Versuchen auch eine Wirkung auf den unteren Ösophagussphinkter und könnte damit bei Patienten mit gesteigerter Ösophagus-Motilität eingesetzt werden.

In einer Studie kam es während der Behandlung mit dem Phosphodiesterase-Hemmer zu einer signifikanten Senkung des unteren Ösophagussphinkterdrucks und der Druckamplitude im tubulären Teil der Speiseröhre. Dieser Hemmeffekt hielt für mindestens acht Stunden an und dauerte damit deutlich länger als bei gesunden Probanden, die nach maximal 60 Minuten wieder normale Messwerte aufwiesen.

In einer offenen Studie wurden daraufhin elf Patienten mit hyperkontraktilen Motilitätsstörungen der Speiseröhre untersucht. In neun von elf Fällen kam es zu einer Besserung der manometrischen Parameter, aber nur bei vier Patienten besserten sich auch die klinischen Symptome unter Sildenafil. Inwieweit der Phosphodiesterase-Hemmer therapeutisch bei der Behandlung von Motilitätsstörungen der Speiseröhre eingesetzt werden kann, muss daher weiter untersucht werden.

Literatur

Eherer, A. J., et al.: Effect of sildenafil on oesophageal motor function in healthy subjects and patients with oesophageal motor disorders, Gut 50, 758 - 764 (2002).

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.