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Prisma
AIDS-Folgen schlimmer als angenommen
Noch vor zwei Jahren wurde prognostiziert, dass AIDS das Bevölkerungswachstum Mitte des 21. Jahrhunderts um "nur" 300 Mio. Menschen drosselt. In die aktuellen Schätzungen gingen zwei Überlegungen ein, zum einen mehr als angenommene AIDS-Todesfälle, zum anderen weniger Geburten, bedingt durch den frühen Tod von Frauen im gebärfähigen Alter.
Allein in Indien werden 47 Mio. der nach oben korrigierten AIDS-Todesfälle erwartet. Für China rechnen die Demographen mit 40 Mio. Todesfällen. Auch in Afrika wird sich die AIDS-Epidemie auf die Bevölkerung noch schlimmer auswirken als ohnehin schon vermutet.
Am stärksten betroffen werden Länder südlich der Sahara wie Botswana, Lesotho, Namibia, Südafrika, Swaziland, Sambia und Simbabwe sein. Hier sind mehr als 20 Prozent der Bevölkerung HIV-infiziert. In weniger als zwölf Jahren wird sich bedingt durch AIDS in diesen Ländern die Bevölkerungszahl um 19 Prozent reduzieren.
Als Hauptgrund für die nach oben korrigierten AIDS-Todesprognosen nennt der Leiter der UN-Bevölkerungsabteilung Joseph Chamie den unerwarteten Anstieg der HIV-Prävalenz vor allem in bevölkerungsreichen Ländern wie Indien, China, Russland und Nigeria.
Botswana wird mit dem AIDS-Problem am meisten zu kämpfen haben. Hier sind beinahe ein Drittel aller Erwachsenen mit dem HI-Virus infiziert. Die Lebenserwartung ist von 65 Jahren im Zeitraum 1990 bis 1995 auf 56,3 Jahre zwischen 1995 und 2000 gesunken. In den nächsten zwei Jahren soll die Lebenserwartung nur noch bei 39,7 Jahren liegen. pte/ral
Quelle: www.un.org
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