Prisma

Zellforschung: Milchzähne liefern Stammzellen

Ausgefallene Milchzähne wurden bislang höchstens aus Nostalgiegründen aufgehoben. Künftig könnte es für die "Ersten" noch einen weiteren Grund zum Sammeln geben: Wissenschaftler vom National Institute of Dental and Craniofacial Research (NIDCR) haben Milchzähne als Stammzellquelle identifiziert.

Es war ein Zufall, der den Wissenschaftler Songtao Shi auf das Potenzial von Milchzähnen aufmerksam machte. Seine sechsjährige Tochter zeigte ihm stolz ihren ausgefallenen Milchzahn; darin entdeckte er rotes Gewebe, das Stammzellen enthielt.

Wie Shi zusammen mit einem Team vom NIDCR in der Fachzeitschrift "Proceedings of the National Academy of Sciences" schreibt, sind Milchzähne eine äußerst interessante Stammzellquelle, da die Zellen für kurze Zeit nach dem Ausfall des Zahns im Zahninneren erhalten bleiben und somit einfach "abgeerntet" werden können. Derzeit untersuchen die Wissenschaftler, ob sich die Stammzellen in andere Gewebezellen verwandeln lassen. ral

Quelle: Proceedings of the National Academy of Sciences 2003, Vol. 100, Nr. 9, S. 4984 – 4989

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