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Schlafstörungen: Bei Kindern können Softdrinks schuld sein

Wenn Kinder schlecht schlafen, könnte die Ursache im Genuss von Coca Cola und anderen coffeinhaltigen Softgetränken liegen. Amerikanische Wissenschaftler fanden heraus, dass bereits geringe Mengen an Coffein ausreichen, um Kinder weniger tief schlafen zu lassen. Als Konsequenz fordern sie einen Verkaufsstopp von coffeinhaltigen Getränken an Schulen.

Charles Pollack und David Bright von der Universität Ohio untersuchten bei 191 amerikanischen Schülern der siebten bis neuen Klasse den Zusammenhang zwischen Coffeinaufnahme und Schlafverhalten. Über einen Zeitraum von zwei Wochen mussten die Studienteilnehmer ein Tagebuch führen, in dem sie ihre Einschlaf- und Aufwachzeiten, die Häufigkeit von Schlafunterbrechungen und ihren Konsum an coffeinhaltigen Getränken und Speisen notieren mussten.

Ergebnis: Im Schnitt nahmen die Schüler täglich etwa 63 mg Coffein zu sich, das entspricht etwa dem Coffeingehalt von einer halben Tasse Kaffee. Allerdings gab es auch Studienteilnehmer, die bis zu 800 mg/d konsumierten (ca. sechs Tassen Kaffee). Bei ihnen waren die Schlafzeiten deutlich verkürzt und die Schlafqualität vermindert. Doch auch die vergleichsweise geringe Durchschnittsmenge von 63 mg Coffein bewirkte bereits, dass die Schüler nachts häufiger wach lagen. Insgesamt zeigte sich, dass Schlaflänge und -qualität umgekehrt proportional zur Coffeinzufuhr waren.

Da Coffein abgesehen von diesem Effekt noch eine Reihe weiterer Wirkungen auf den Organismus hat, die bei Kindern und Jugendlichen unerwünscht sind, raten die Studiendurchführenden dazu, den Konsum deutlich einzuschränken. An Schulen sollten ihrer Ansicht nach überhaupt keine coffeinhaltigen Getränke mehr verkauft werden – dies wird sich allerdings wohl kaum realisieren lassen. ral

Quelle: Pediatrics 2003, Vol. 111, Nr. 1, S. 42 – 46

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