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- DAZ 35/2003
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Die Seite 3
Und sie haben sich schon wieder geeinigt, die zwei Großen der Gesundheitspolitik, Ulla Schmidt und Horst Seehofer. Sie haben eine Zusammenfassung der gesetzlichen Regelungen zur Umsetzung der Eckpunkte zur Gesundheitsreform vorgelegt. Diese Zusammenfassung soll die Richtschnur sein zur Ausarbeitung bzw. weiteren Bearbeitung der unlängst vorgelegten Formulierungshilfe, die nun in wenigen Tagen in den eigentlichen Gesetzentwurf münden soll.
Betrachtet man nur den unmittelbar für die Apotheken relevanten Bereich, so hat sich nichts Wesentliches geändert oder gar verbessert im Vergleich zum letzten Konsenspapier bzw. zur Formulierungshilfe. Die Unklarheiten, die in der Formulierungshilfe stecken, wurden durch die letzte Konsensrunde nicht beseitigt.
Es scheint die Gesundheitspolitiker nicht zu stören, dass Billigstarzneimittel ab 1. Januar dann um ein Vielfaches teurer sind, im Gegensatz dazu bei teuren Arzneimitteln extrem wenig für die Apotheken bleibt - zahlen z. B. Privatpatienten mit einer Kreditkarte, legt der Apotheker bei der Abgabe aufgrund der Kreditkartenprovision drauf.
Wie sich hier der Markt entwickeln wird, ist eine der großen Unbekannten. Während die Politiker davon ausgehen, dass es langsam zu einer Verbilligung von Arzneimitteln führt, bin ich davon noch nicht überzeugt. Möglicherweise werden so manche Arzneimittel nach den Gesetzen der Marktwirtschaft teurer, z. B. wenn die Nachfrage steigt.
Es könnte allerdings auch dazu kommen, dass einige Apotheker unvernünftigerweise die Preise vollends in den Keller drücken mit der Folge, dass auch in diesem Bereich kein Cent mehr hängen bleibt.
Nach wie vor konfrontiert uns das Papier also mit zahlreichen Unbekannten. Es wird viel davon abhängen, wie letztendlich die Gesetzesformulierungen lauten, wie sich die einzelnen Neuerungen im Markt auswirken.
Meine Befürchtung ist, dass sich bei der Ausformulierung des Gesetzentwurfs Ungereimtheiten, Ungenauigkeiten und schlichtweg Schlampereien einschleichen. Schlampereien, die wir Apotheker dann auszubaden haben, auch in Euro und Cent.
Erfreuliches hört man vom ZL. Das Institut der deutschen Apothekerinnen und Apotheker, das sich zur Aufgabe gemacht hat, die Arzneimittelqualität zu prüfen und zu kontrollieren und als Dienstleister für alle Apotheken zu fungieren, ist seit 1. Mai unter neuer Führung.
Der neue Leiter des Instituts, Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz, will die Kernkompetenzen des Instituts weiter ausbauen, gleichzeitig aber auch für mehr Öffentlichkeitsarbeit sorgen. Das ist der richtige Weg: das Institut hat einen größeren Bekanntheitsgrad in der Öffentlichkeit verdient. Die Politik sollte wahrnehmen, was die Apotheker aus eigener Tasche finanzieren - für die Arzneimittelsicherheit in Deutschland.
Peter Ditzel
Kaum anders und auf keinen Fall besser
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