Arzneimittelmarkt: Nullwachstum im OTC-Markt

Mengenmäßig ging der OTC-Markt, der verordnete und im Rahmen der Selbstmedikation erworbene rezeptfreie Arzneimittel sowie frei verkäufliche Arznei- und Gesundheitsmittel aus der Apotheke, Drogerie- und Verbrauchermärkten umfasst, um ein Prozent auf 715 Mio. Packungen zurück.

IMS erklärt diese Entwicklung mit dem weiteren Rückgang von Verordnungen rezeptfreier Medikamente. Durch den allgemeinen Kostendruck verordneten Ärzte OTC-Medikamente immer zurückhaltender. Auch ein in der Selbstmedikation feststellbarer Zuwachs von 2 Prozent im ersten Halbjahr kompensiere diese Verluste nicht so weit, dass sich dies auf den Gesamtmarkt in einem positiven Wachstum niederschlage.

Der Markt rezeptfreier Arzneimittel verzeichnete über alle Vertriebskanäle im ersten Halbjahr 2003 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres einen Umsatzrückgang um knapp 2 Prozent auf 3,5 Mrd. Euro zu Endverbraucherpreisen. Die abgesetzte Menge ging um ein Prozent auf 459 Mio. Packungen zurück.

Das Volumen verordneter rezeptfreier Arzneimittel belief sich auf 1,4 Mrd. Euro bzw. 138 Mio. Packungen, was einen weiteren Rückgang um 7 Prozent nach Wert und um 4 Prozent nach Menge bedeutet. Über die Selbstmedikation erworbene, frei verkäufliche Arzneimittel aus allen Vertriebskanälen erzielten einen Umsatz von 2,1 Mrd. Euro (+ 2 Prozent) bei einem Absatz von 321 Mio. Packungen (+ 1 Prozent).

Ein Umsatzplus von 6 Prozent auf 568 Mio. Euro war bei Gesundheitsmitteln (alle Vertriebskanäle) zu verzeichnen. Die Anzahl der Packungen ging um ein Prozent auf 256 Mio. Packungen zurück. IMS zufolge ist das Wachstum dieses Segments erheblich durch ein Plus bei diätetischen Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln beeinflusst. Zwar erzielen diese heute erst 256 Mio. Euro Selbstmedikationsumsatz.

Mit 16 Prozent Wachstum in der Apotheke seien diese Gesundheitsmittel jedoch ein attraktiver Wachstumsmarkt, so IMS. Insbesondere wenn rezeptfreie Arzneimittel im nächsten Jahr nicht mehr erstattet werden, tue sich für Apotheken hier möglicherweise eine ausbaufähige Alternative auf.