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Pharmagroßhandlung ANZAG: Hoffnungsträger vivesco
Eine Hälfte des bilanzierten Geschäftsjahres wurde bereits von dem GKV-Modernisierungsgesetz überschattet. Dennoch steigerte die ANZAG ihren Umsatz im Geschäftsjahr 2003/04 (von September 2003 bis August 2004) um 5,6% auf 3,33 Mrd. Euro. Zwar konnte das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit um 48,3% verbessert werden, doch liegt es weiterhin deutlich unter dem Niveau der Geschäftsjahre 2000/01 und 2001/02. Dazu Dr. Thomas Trümper, Vorstandsvorsitzender der ANZAG: "Die ständigen abrupten Eingriffe der Politik machen es für uns fast unmöglich, nachhaltig zu planen und die Früchte unserer Arbeit zu ernten. Unter diesen Umständen ist es sicherlich als Erfolg zu werten, dass wir unsere Marktposition gemeinsam mit unseren Kunden weiter festigen und ein besseres Ergebnis erwirtschaften konnten."
Investitionen wichtiger denn je
Die ANZAG habe verstanden, dass nur Investitionen in schwierigen Marktumfeldern einen Vorteil verschaffen können. Sie wurden folgerichtig im Berichtsjahr fast verdoppelt: Von 14,1 Mio. Euro auf 27,6 Mio. Euro. Aktueller Investitionsschwerpunkt ist der Neubau der Niederlassung Rostock: Sie wird die Niederlassung Güstrow ersetzen und die Marktpräsenz in Nordost-Deutschland deutlich verbessern. Die Inbetriebnahme ist für Juni 2005 geplant. Auch im Bereich Mitarbeiter sticht ANZAG wohltuend von dem allgemeinen Trend ab. Die Mitarbeiterzahl erhöhte sich im Jahresmittel von 2174 auf 2206 Vollbeschäftigte. Zu Beginn des laufenden Geschäftsjahrs stellte die ANZAG 127 Ausbildungsplätze zur Verfügung, 32 mehr als im Vorjahr.
Dividende mit Bonus
Die Aktionäre können mit ihrer ANZAG zufrieden sein. So soll die Grunddividende für das Geschäftsjahr 2003/04 unverändert 1,10 Euro betragen und zusätzlich soll ein Bonus in Höhe von 0,15 Euro gezahlt werden, mit dem die Aktionäre an der positiven Geschäftsentwicklung teilhaben. Allerdings müssen diese Vorschläge von Vorstand und Aufsichtsrat noch von der Hauptversammlung genehmigt werden. Kommt es zur Bestätigung, liegt die Dividendenrendite am Bilanzstichtag bei 4,5%, gegenüber 3,9% im Vorjahr.
vivesco: Schlüsselprojekt der ANZAG
Die vivesco Apotheken-Partner GmbH wurde im September 2003 als hundertprozentige Tochtergesellschaft der ANZAG gegründet. Geschäftsgegenstand ist ein Konzept, das alle Aspekte des Apothekenmanagements und -marketings abdeckt, die für den Erfolg der Apotheke wichtig sind. Die in den teilnehmenden Apotheken durchgeführten Category Management-Aktionen des Jahres 2004 erzielten teilweise Abverkaufssteigerungen von bis zu 200%. Bis November 2004 hatten sich 900 Apotheken zur Teilnahme an dem Konzept entschlossen. Diese Mitgliederzahl soll 2005 verdoppelt werden. Der Ausbau der Apothekenkooperation wird, so Dr. Thomas Trümper, als eine der Schlüsselaufgaben für die nächsten Jahre gesehen. Es soll die Marktposition der mittelständischen Apotheke auch unter veränderten Marktbedingungen sichern und ausbauen, sodass sie gegen neue Wettbewerber und später gegebenenfalls auch gegen Kettenbildungen bestehen kann.
Für die nächsten Jahre rechnet ANZAG damit, dass in Deutschland die Einsparungen auf öffentlicher und privater Seite das Wachstum sowohl des Verschreibungs- wie des OTC-Marktes dämpfen werden. Insofern rüstet sich das Management für eine Verteidigung der Marktposition und eine Verbesserung der Gewinnseite. Nach einem erfolgreichen Start in das Geschäftsjahr 2004/05 werden eine marktkonforme Umsatzentwicklung und ein Ergebnis in der Größenordnung des Vorjahres erwartet. Ganz bewusst will man die Herausforderungen der Zukunft als Motivation annehmen.
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