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DAZ aktuell
Rauchfrei 2004: Einstieg verhindern, Ausstieg erleichtern, Nichtraucher schütze
Martina Pötschke-Langer vom dkfz, Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und Ministerin Schmidt sind sich einig beim Kampf gegen das Rauchen. Gemeinsam stellten sie die Kampagne am 25. Februar in Berlin vor. Die Zahlen sprechen für sich: Jedes Jahr sterben zwischen 110 000 und 140 000 Menschen in Deutschland an den Folgen des Rauchens – neben dem persönlichen Leid entstehen durch das Rauchen hohe Kosten für das Gesundheitssystem und die gesamte Volkswirtschaft.
Zudem alarmiert das sinkende Einstiegsalter, das derzeit bei etwa 13 Jahren liegt. Vor allem junge Mädchen greifen immer häufiger zur Zigarette. Daher bleibe die Reduzierung des Tabakkonsums "prioritäres Gesundheitsziel", so Schmidt. Die Ansätze seien, den Einstieg zu verhindern, den Ausstieg zu erleichtern und Nichtraucher zu schützen.
Dazu beitragen soll unter anderem auch die erhöhte Tabaksteuer, die am 1. März dieses Jahres in einem ersten Schritt eingeführt wurde. Pott bedauerte außerordentlich, dass die Union beim Konsens zur Gesundheitsreform verhinderte, dass Zigaretten auf einen Schlag um einen Euro verteuert wurden.
Gewinnen können Raucher und Nichtraucher
Ziel der Kampagne ist es, möglichst viele Raucher dazu zu bringen, vom 1. Mai bis zum Weltnichtrauchertag am 31. Mai nicht zu rauchen. Weil es dabei auch wichtig ist, sich nicht alleine zu fühlen, meldet sich jeder Aufhörwillige gemeinsam mit einem Helfer an – somit können auch Nichtraucher mitmachen.
Beide haben sodann die Chance, Preise im Gesamtwert von 10 000 Euro zu gewinnen. Auf europäischer Ebene ist zudem ein Preis in Höhe von 2500 US-Dollar ausgeschrieben, und es winkt ein internationaler Superpreis von 10 000 US-Dollar.
Vor zwei Jahren beteiligten sich 90 000 Menschen in Deutschland an der Rauchstopp-Aktion. Bei einer Stichprobenbefragung zwölf Monate nach der Aktion gaben 22 Prozent der Teilnehmer an, sie seien noch immer Nichtraucher, 39 Prozent erklärten, sie hätten ihren Konsum reduziert. Für eine Medienkampagne sei dies eine sehr hohe Zahl, betonte Pötschke-Langer. Zumal jedes "gerettete Menschenleben" ein Erfolg sei.
Apotheken als wichtige Helfer
Damit den Aufhörwilligen bis zum Stichtag am 1. Mai ausreichend Vorbereitungszeit bleibt, liegen die Teilnahmefaltblätter ab sofort bei den Unterstützern der Initiative aus: Allen voran in den Apotheken, aber auch in den Servicepoints und großen Reisezentren der Deutschen Bahn sowie den Geschäftsstellen der AOK und der Barmer Ersatzkasse.
Unter www.rauchfrei2004.de ist auch eine Anmeldung im Internet möglich. Unter dem Slogan "Quit and Win" findet die auf Initiative der Weltgesundheitsorganisation durchgeführte Kampagne in mehr als 100 Ländern statt. Die BZgA unterstützt die Kampagne auch finanziell. Pott zufolge kostet die Aktion insgesamt 235 000 Euro.
Einen ausführlichen Bericht über die Aktion "Rauchfrei 2004 – Quit and Win" sowie einen Beitrag über die Tabakentwöhnung finden Sie in DAZ 2004, Nr. 1/2.
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