Prisma

Umweltbedingte Kontaktallergien nehmen zu

Etwa 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung in Deutschland reagieren sensibel auf mindestens ein häufiger vorkommendes Kontaktallergen wie Nickel oder Duftstoffe. Rund sieben Prozent Ų also mehr als fünf Millionen Menschen Ų erkranken jährlich an einem allergischen Kontaktekzem. Das geht aus einer Studie hervor, die im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA) durchgeführt wurde.

Im Rahmen der Studie wurden zwischen 1995 und 2002 mehr als 60 000 Patienten mit Ekzemen mit dem Epikutantest auf vorhandene Sensibilisierungen untersucht. Neben Informationen zur Person wurden dabei auch mögliche Auslöser von Allergien – z. B. Farben, Schmuck, Textilien oder Kosmetika – erfasst. Am häufigsten reagieren die Menschen demnach auf Nickel.

Vor allem Modeschmuck und Piercings führten bei vielen jungen Studienteilnehmern zu Sensibilisierungen. Eine Zunahme von Allergieproblemen durch die Einführung nickelhaltiger Euro-Münzen ist laut den Studiendurchführenden jedoch nicht nachzuweisen. Mehr als eine Millionen Menschen in Deutschland reagiert zudem empfindlich auf Duftstoffe oder Duftstoff-Mischungen.

Etwa 30 000 Duftstoffe sind bekannt. Zu den wichtigsten Allergenen gehören den Studiendaten zufolge die Stoffe Eichenmoos (mit 6,8 Prozent positiver Reaktionen bei den Probanten) und Isoeugenol (4 Prozent). Bisher liegen noch keine Erkenntnisse vor, ob die Zahl der Duftstoff-Allergiker durch die zunehmende Verwendung von Duftstoffen in Innenräumen ansteigt.

Hier sind weitere Untersuchungen erforderlich. Ein weiterer Geruchsstoff mit allergenen Eigenschaften ist Perubalsam, ein Wundsekret aus dem Perubalsam-Baum. Perubalsam wird zum Beispiel in Kosmetika, Süßspeisen, Tabak und Getränken eingesetzt. Die Allergiequote steigt hier an, ältere Jahrgänge sind davon stärker betroffen.

In der Studie werden außerdem Konservierungsstoffe, verschiedene Kleiderfarbstoffe, in Haarfarben verwendete Stoffe wie Phenylendiamin und para-Toluylendiamin sowie Epoxidharze, die in Lacken, Farben und Klebern oder in der Glasfaserkunststoffherstellung Anwendung finden, als Allergieauslöser genannt.

Quelle: Pressemitteilung des Umweltbundesamtes

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