Prisma

Rauchen fördert im Alter den geistigen Verfall

Nach der Untersuchung von rund 10 000 Probanden kam ein internationales Forscherteam zu dem Schluss, dass das Rauchen bei älteren Menschen den Verlust der geistigen Fähigkeiten beschleunigt. Im Schnitt ließen die kognitiven Leistungen der Nikotinkonsumenten fünfmal schneller nach als die der Nichtraucher.

Innerhalb der Studie wurden insgesamt 9209 Männer und Frauen, die alle 65 Jahre oder älter waren, über ihre Rauchgewohnheiten befragt. Im Anschluss daran überprüften Wissenschaftler aus Dänemark, Frankreich und den Niederlanden etwa zweieinhalb Jahre lang fortlaufend mithilfe von Fragebögen und Intelligenztests die geistige Leistungsfähigkeit der Teilnehmer.

Die Auswertung der gesammelten Daten ergab, dass die geistige Leistungsfähigkeit unter den Nichtrauchern lediglich um 0,03 Punkte pro Jahr sank, während sie bei den rauchenden Teilnehmern mit 0,16 Punkten pro Jahr mehr als fünfmal so schnell abnahm. Der Effekt war umso stärker, je mehr Zigaretten einer der Probanden rauchte.

Ehemalige Raucher lagen mit einem Durchschnittswert von 0,06 Punkten pro Jahr deutlich unter dem der Raucher, aber immer noch doppelt so hoch wie Nichtraucher. Nach Meinung der Wissenschaftler gibt es wahrscheinlich mehrere Mechanismen, die sich hinter der Beeinträchtigung der geistigen Fähigkeiten verbergen.

Der Konsum von Tabak ist nur einer davon. Er fördert lokal begrenzte Durchblutungsstörungen im Gehirn. Diese leichten Störungen haben zwar in der Regel keine schwerwiegenden Folgen, können jedoch die Ursache für Störungen innerhalb komplexer Denkprozesse darstellen. ng

Quelle: Neurology 62, 920 – 924 (2004)

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