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Fernsehen: Warnung vor "tödlichen Pillen"
Viele Ärzte sind auf dem Gebiet der Arzneimitteltherapie inkompetent, so der Tenor der Sendung. Als Beispiel für eine Fehlmedikation wurde der Fall einer Patientin geschildert, die wegen Krebsverdacht eine Hochdosis Methotrexat erhalten hatte, ohne dass ihr danach innerhalb von 24 Stunden vorschriftsmäßig Leukovorin verabreicht worden war.
Die Patientin starb deshalb wenige Wochen später an Medikamentenvergiftung – einer von jährlich 58 000 Fällen in der Bundesrepublik, wie der klinische Pharmakologie Prof. Dr. Jürgen Frölich, Hannover, schätzt. Er kam in der Sendung ebenso zu Wort wie Wolfgang Becker-Brüser, der Herausgeber des "arznei-telegramm".
Viele Medikationsfehler beruhen nach Meinung der Experten auch darauf, dass die Ärzte bei der Dosierung nicht die im Alter veränderte Metabolisierung und Elimination von Arzneimitteln berücksichtigen. Bedenklich sei zudem, dass viele Ärzte der Werbung der Pharmaindustrie zu unkritisch gegenüberstehen. Die Industrie verbreite großenteils unseriöse Informationen, die lediglich der besseren Vermarktung ihrer Produkte dienen.
Andererseits vernachlässige sie die klinische Forschung für kleinere Bevölkerungsgruppen wie Kinder und schwangere Frauen, mit denen sich nicht soviel Profit machen lasse. Frölich wörtlich: "Es gibt zu viele Medikamente für ein und die gleiche Krankheit, auf der anderen Seite gibt es viel zu wenig geeignete Medikamente für Kinder oder alte Menschen."
"Tödliche Pillen" war der erste Teil der Trilogie "Die Gesundheitsfalle". Die weiteren Folgen "Überflüssige Pillen" und "Glückspillen" werden 10. Mai bzw. 17. Mai jeweils um 22.30 Uhr gesendet.
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