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Lungenentzündung: Zink unterstützt die Heilung

Lungenentzündungen sind eine gefürchtete Komplikation bei Kindern mit einem geringen Geburtsgewicht oder einem durch Unterernährung geschwächten Immunsystem. Vor allem Kinder in Entwicklungsländern sind davon betroffen. Für sie sind kostengünstige Behandlungsmöglichkeiten lebensnotwendig. Eine derartige Option könnten Zinkgaben darstellen, wie eine in Bangladesh durchgeführte Studie nahe legt.

An der in der Fachzeitschrift "The Lancet" veröffentlichten Studie nahmen insgesamt 270 Kinder im Alter zwischen zwei und 23 Monaten teil, die mit einer Lungenentzündung im Krankenhaus lagen. Die kleinen Probanden erhielten täglich entweder 20 mg Zink oder Plazebo gemeinsam mit ihren Antibiotika. Jene Kinder, die Zink erhalten hatten, erholten sich durchschnittlich einen Tag früher und konnten auch das Krankenhaus im Schnitt einen Tag eher verlassen. Die Mediziner gehen davon aus, dass Zink die Entzündungsreaktion in der Lunge vermindert und damit den Heilungsprozess fördert.

Wie die Studiendurchführenden schreiben, wurde die Studie ursprünglich nicht unter dem Aspekt des Kosteneinsparens konzipiert. Dennoch lassen sich die Kosten als Argument für Zinkgaben verwenden: Die Zink-Kur kostete nur rund 15 Cent pro Kind, ein Tag im Krankenhaus in Bangladesch rund 25 Dollar. ral

Quelle: Lancet 363 (9422), 1683 – 88 (2004)

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