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DAZ aktuell
Initiative für eine neue Ernährungsbewegung in Deutschland
"Die dramatischen Zahlen von Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen erfordern eine breite gesellschaftliche Bewegung zur Änderung der Ernährungs- und Lebensgewohnheiten", sagte Künast vor dem Kabinett. Gerade Kinder und Jugendliche müssten lernen, sich anders zu ernähren und mehr zu bewegen. Bereits jetzt sei jedes fünfte Kind und jeder dritte Jugendliche übergewichtig. Sieben bis acht Prozent der Kinder litten an Adipositas. Grund für diese Entwicklung sei, dass zu viele Kinder ihre Zeit vor Computern oder Fernsehgeräten verbringen und sich zu wenig bewegen, so Künast. Dabei greifen sie auch noch zu Nahrungsmitteln mit zu viel Zucker und Fett.
Hohe Folgekosten für die Gesundheitssysteme
Die Ministerin verwies auf den Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vom Mai dieses Jahres, der vor einer weltweiten Epidemie des Übergewichts und den sich daraus ergebenden massiven Folgekosten für die Gesundheitssysteme warnt. Die WHO habe ihre Mitgliedstaaten zu schnellstmöglichem Handeln aufgefordert. "Wir müssen verhindern, dass diese Entwicklung in absehbarer Zeit unser Gesundheitssystem sprengt. Es ist höchste Zeit, alle Kräfte zu bündeln, um hier gegenzusteuern", sagte Künast. Der Ministerin zufolge werden bereits heute 71 Mrd. Euro jährlich als Folgekosten für die Behandlung ernährungsbedingter Erkrankungen ausgegeben.
Regierungserklärung befasst sich mit Übergewicht
Künast forderte weiterhin die Einführung von Ernährungsbildung in allen Bildungsinstitutionen und Bildungseinrichtungen, eine verbesserte Gemeinschaftsverpflegung sowie klare Regeln für die Bewerbung von Kinderlebensmitteln. Eine Trendumkehr bei der Entwicklung von Übergewicht in der Gesellschaft ist erklärtes langfristiges Ziel der Bundesregierung. Am 17. Juni wird dieses Thema auch Gegenstand einer Regierungserklärung im Bundestag sein.
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