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Westfalen-Lippe: Persönliches Hausapotheken-Scheckheft kommt
Wie der Vorsitzende des Apothekerverbands weiter sagte, könnten auf diese Weise diejenigen Patienten, die nicht bei der Barmer Ersatzkasse Westfalen versichert sind, mit der Apotheke ihres Vertrauens eine Hausapotheken-Vereinbarung treffen. Damit garantiere die Offizin zusätzliche individuelle und wohnortnahe pharmazeutische Dienstleistungen, Gesundheitstests, Hauslieferungen oder eine gesundheitliche Reiseberatung. In dem neuen Angebot ist auch eine Medikationsliste zur Vorlage beim Arzt oder bei der Krankenkasse oder als Anlage zur Einkommensteuererklärung bei außergewöhnlichen Belastungen eingeschlossen. Nach Worten von Müller ist im Übrigen das Hausapotheken-Modell mit der Barmer gut angelaufen. 1600 der 2226 Apotheken in der Region beteiligen sich daran.
Noch keine Schließungen
Zur wirtschaftlichen Situation der Apotheken im Lande äußerte sich der Verbandsvorsitzende zurückhaltend. Wegen der Vorzieheffekte im Dezember 2003 und der drastischen Einschnitte in den Folgemonaten sind weder Prognosen für den Gesamtverlauf des Jahres noch zur Ertragslage der Apotheken möglich. Bislang sind trotz des anhaltenden wirtschaftlichen Drucks Schließungen von Apotheken in Westfalen-Lippe vermieden worden, meinte er.
Laut Müller haben die gesetzlichen Kassen (GKV) in der Region in den ersten sechs Monaten 132 Millionen Euro bei den Arzneimittelkosten eingespart (bundesweit 1,4 Milliarden Euro). Insgesamt sind dort die Arzneiausgaben der GKV im ersten Halbjahr 2004 um 11,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurückgegangen. Die Rezeptzahl ist um 18,98 Prozent gesunken, während der Durchschnittsumsatz pro Rezept um 16,08 Prozent angestiegen ist.
Zuzahlung sinkt
Nach Angaben des Verbandschefs sank der Anteil der Zuzahlungen der Patienten zu den Medikamenten kontinuierlich. Wurden im Januar im Schnitt bei jedem Rezept 6,13 Euro und im Februar 6,20 Euro zugezahlt, waren es im März 6,18 Euro, im April 6,15 Euro, im Mai 5,78 Euro und im Juni nur noch 5,68 Euro. Müller wertete dies als Beleg dafür, dass viele Patienten jetzt ihre Belastungsgrenze erreicht haben und für den Rest des Jahres keine Selbstbehalte mehr tragen müssen.
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