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DAZ aktuell
Private Krankenversicherung: PKV will Ärztehonorare absenken
"Wir brauchen eine Reform der Gebührenordnung, die zu einer Ausgabendämpfung führt", sagte der Geschäftsführer des Verbands der privaten Krankenversicherung (PKV) Christian Weber der Berliner Zeitung (Ausgabe vom 24. August). Grund dafür sei die rasante Kostenentwicklung. In der privaten Krankenversicherung seien die Ausgaben dreimal so schnell gestiegen wie in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). An eine Absenkung der Gebührensätze für die Behandlungen der jetzigen PKV-Versicherten denke man derzeit aber nicht, erklärte Weber weiter. Er forderte den Gesetzgeber jedoch auf, die Gebührenordnung "auf einen modernen Stand zu bringen, damit die privaten Versicherer vor unnötigen Ausgaben geschützt werden".
Pauschal- statt Einzelvergütung
Der PKV-Verband selbst arbeitet nun daran, Einzelvergütungen durch Fallpauschalen zu ersetzen. Denn: "Das Einzelleistungssystem wirkt mengenexpansiv und beinhaltet einen Anreiz zur Mengenausweitung durch die Ärzte", so Weber. Dem Handelsblatt (Ausgabe vom 24. August) zufolge betonte der PKV-Geschäftführer, seinem Verband sei "sehr daran gelegen, mit der Ärzteschaft direkt die Bedingungen aushandeln zu können".
KBV: "Harte Nuss"
Doch offenbar ist das Gesprächsangebot bislang noch nicht bei den Ärzten angekommen: Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Manfred Richter-Reichhelm, sprach von einer "harten Nuss". Der Berliner Zeitung sagte er: "Es ist sehr unschön, solche Initiativen über unsere Köpfe hinweg zu starten. Wir werden daraus unsere Schlüsse ziehen." Auch der Ärzteverband Hartmannbund kündigte Widerstand an: Der Verbandsvorsitzende Hans-Jürgen Thomas sagte, es habe "den Anschein, als wollten die Privaten Krankenversicherungen sich selbst ad absurdum führen". Er prophezeite "Einbrüche im Leistungsgeschehen", wenn die Honorare für die Behandlung von Privatpatienten zu sehr sinken.
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