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Neuer BfArM-Chef Kurth: Zulassungsbehörde soll sich in Agentur wandeln
Radikaler Umbau?
Kurth führt auf Verlangen der Bundesgesundheitsministerin seit dem 8. September in Personalunion das BfArM und das Robert-Koch Institut (siehe AZ Nr. 38 vom 13. 9. 2004) Der Mediziner kündigte einen radikalen Umbau der 1100-Beschäftigten starken Zulassungsbehörde hin zu einer Agentur an, deren Struktur bereits zum Jahresende entwickelt und schon im kommenden Jahr umgesetzt werden soll. Das schließe die Institutsspitze ein, wo es künftig "ein Vorstandsmodell" mit einem Vorstandsvorsitzenden wie bei der Nürnberger Bundesagentur für Arbeit geben soll. Kurth wünscht sich demnach "jemand Hochrangiges aus der Wissenschaft oder Industrie" für diesen Posten. Ein weiteres Vorstandsmitglied sollte sich seinen Plänen zufolge um die kaufmännische und organisatorische Seite des BfArM kümmern.
Kurth brachte höhere Gehälter ins Spiel, die für diese Positionen gezahlt werden müssten. Die dafür notwendige Gesetzesänderung sollte bis zum Jahresende kommen. Wie es in dem Zeitungsbericht weiter heißt, sind die neben dem Gesundheitsministerium betroffenen Ressorts des Bundesfinanzministers und des Innenministers bereits angeschrieben. Der neue kommissarische Behörden-Leiter rechnet mit einem Jahr bis zur Besetzung des neuen Vorstands. Solange dauere es, bis Kandidaten gefunden seien und zur Verfügung stünden.
Schlanke Struktur
Er kündigte darüber hinaus den Abbau von Hierarchien in der Zulassungsbehörde, in der viele Pharmazeuten in leitender Position beschäftigt sind, an. Dass die Beschäftigten zu wenig parallel arbeiteten, koste zuviel Zeit. Viele kleine Abteilungen der Behörde mit Sitz in Bonn sollen zu größeren Teams zusammengelegt und gegebenenfalls Stellen abgebaut werden. Kurth begründete das mit klaren Verantwortungsprozessen angesichts der Sicherheitsanforderungen.
Grundsätzlich will der neue BfArM-Chef die deutsche Behörde fit für den europäischen Wettbewerb machen, der unter den Zulassungsinstituten herrscht. Im europäischen Vergleich gilt das BfArM als die größte Behörde, allerdings mit fast 16 Monaten Dauer für die Zulassung nicht als die schnellste. Dem Zeitungsbericht zufolge kommen die Engländern mit 500 Beschäftigten aus und lassen neue Arzneimittel im Schnitt in acht Monaten zu.
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