Prisma

Ursprung der Träume liegt hinten im Kopf

Eine 73-jährige Frau, die nach einem Schlaganfall die Fähigkeit zu träumen verloren hatte, brachte Wissenschaftler der Universitätsklinik Zürich auf die Spur einer Region im Gehirn, die vermutlich wesentlich an der Entstehung von Träumen mitbeteiligt ist.

Durch den Schlaganfall kam es im Gebiet des Okzipitallappens unter Einschluss des rechten unteren lingualen Gyrus zu einer teilweise verminderten Durchblutung. Von den betroffenen Hirnregionen war bereits vorher bekannt, dass sie mit der Verarbeitung optischer Informationen und der Erinnerung an Bilder, Landschaften und Gefühle in Verbindung stehen. Vor dem Schlaganfall berichtete die Patientin von drei bis vier Träumen pro Woche, an die sie sich erinnern konnte.

Nach dem Ereignis zeigte sich interessanterweise, dass noch immer ein normaler Schlafrhythmus mit REM-Phasen, in denen eigentlich geträumt wird, vorlag. Doch selbst, wenn man die Patientin direkt in einer REM-Phase weckte, konnte sie sich an keinen Traum erinnern. Somit sind wahrscheinlich unterschiedliche Areale für die Entstehung von REM und Träumen verantwortlich. cl

Quelle: Ann Neurol online, DOI: 10.1002/ana.20246

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