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Prisma
Immunglobuline für Alzheimerpatienten
In der Hirnrinde von Alzheimer-Erkrankten finden sich Alzheimer-Plaques, die vorwiegend aus Beta-Amyloid-Peptid bestehen. Gegen dieses Beta-Amyloid richten sich verschiedene Alzheimer-Behandlungsansätze, unter anderem wird nach Antikörpern, die sich spezifisch gegen Beta-Amyloid richten, geforscht. Derartige Antikörper haben Bonner Wissenschaftler nun in einem Immunglobulin-Präparat zur Therapie von Multipler Sklerose entdeckt. In einer Pilotstudie mit fünf Alzheimer-Patienten untersuchten die Mediziner den Effekt der Immunglobuline auf den Verlauf der Erkrankung. Dazu erhielten die Probanden über einen Zeitraum von sechs Monaten alle vier Wochen eine intravenöse Immunglobulin-Injektion.
Vor Beginn und nach Abschluss der Behandlung bestimmten die Forscher den Beta-Amyloid-Gehalt im Blut und im Liquor. "Durchschnittlich nahm die Beta-Amyloid-Konzentration im Liquor um gut 30 Prozent ab, während die Konzentration im Blut auf den 2,3fachen Wert stieg. Die Immunglobuline scheinen zu bewirken, dass das Beta-Amyloid aus dem Gehirn ausgeschwemmt wird", erklärt Studienleiter Priv.-Doz. Dr. Richard Dodel das Ergebnis. Der Mediziner betont allerdings, dass die Ergebnisse noch sehr vorläufig sind. Sie sollen nun in einer klinischen Doppelblindstudie mit etwa sechzig Patienten verifiziert werden. ral
Quelle: Pressemitteilung der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
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