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Arzneimittel und Therapie
Immunsuppressivum: Everolimus erhält Zulassung in Deutschland
Everolimus ist ein neuartiger Proliferations-Signalhemmer, der immunsuppressiv wirkt. Everolimus senkt die Rate akuter Abstoßungsreaktionen. Es hemmt aber auch die Proliferation vaskulärer glatter Muskelzellen und wirkt dadurch langfristig einer Gefäßschädigung (Vaskulopathie) entgegen. Transplantationsexperten erhoffen sich deshalb von Everolimus auch eine Reduktion chronischer Abstoßungen und dadurch eine Verlängerung der Langzeit-Überlebensraten transplantierter Organe.
Kombination mit Ciclosporin
Everolimus hat sich in klinischen Studien als guter Kombinationspartner für das Basis-Immunsuppressivum Ciclosporin erwiesen. Ciclosporin ist ein Eckpfeiler der Immunsuppression bei Transplantationspatienten und ermöglicht ein Langzeitüberleben. Das Risiko einer akuten und chronischen Transplantatabstoßung bleibt jedoch bestehen.
Insbesondere die Raten einer chronischen Dysfunktion des Allotransplantats oder eines späten Transplantatverlusts konnten durch die Standardtherapien bisher kaum beeinflusst werden. Everolimus wurde als Teil einer Tripeltherapie zusammen mit einer Ciclosporin-Mikroemulsion und Steroiden in zwei großen, doppelblinden Multizenterstudien geprüft.
In der Auswertung nach 12 Monaten erwies es sich in der Immunsuppression als ebenso effektiv wie Mycophenolatmofetil, das in den letzten Jahren am häufigsten als Kombinationspartner in einer Tripeltherapie mit Ciclosporin eingesetzt wurde. In einer Fortsetzungsstudie, in der die Ciclosporin-Dosis unter gleichzeitiger Everolimus-Therapie auf Talblutspiegel-Zielwerte von 50 bis 75 ng/ml reduziert wurde, konnten im weiteren Verlauf auch die Kreatinin-Serumspiegel signifikant gesenkt werden.
Besser nierenverträglich
Durch die Reduktion der Ciclosporin-Dosis unter gleichzeitiger Therapie mit Everolimus wird insbesondere die Nierenverträglichkeit der immunsuppressiven Therapie verbessert. Dies wurde auch in einer Studie deutlich, in der Everolimus (3 mg pro Tag) bei 111 Nierentransplantierten entweder mit der üblichen Ciclosporin-Dosis oder mit einer reduzierten Ciclosporin-Dosis eingesetzt wurde.
In der Gruppe mit reduzierter Ciclosporin-Dosis war die Nierenfunktion, gemessen anhand der glomerulären Filtrationsrate, signifikant besser als unter der üblichen Ciclosporin-Dosis. Auch in der Effektivität – beurteilt wurde hier ein kombinierter Endpunkt aus Abstoßungsreaktion, Organverlust oder Tod – schnitt die Niedrigdosisgruppe mit einer Endpunkt-Inzidenz von 9% vs. 28% signifikant besser ab als die Standarddosis-Gruppe.
Weniger Infektionen mit Zytomegalieviren
Als zusätzlicher Vorteil der Everolimus-Therapie reduzierte sich die Häufigkeit von Infektionen mit Zytomegalieviren (CMV), die als Risikofaktoren für die Entwicklung chronischer Abstoßungen gelten. Die CMV-Erkrankungshäufigkeit betrug in den beiden Everolimus-Gruppen 5% (1,5 mg) bzw. 8% (3 mg), verglichen mit 19% in der Mycophenolatmofetil-Gruppe (p < 0,05).
Everolimus schützt die Gefäße
In einer weiteren Studie verringerte die Everolimus-Therapie im Vergleich zu Azathioprin signifikant die Vaskulopathie am transplantierten Herzen: Ein Jahr nach der Transplantation hatte die Intimadicke in der linken vorderen Herzkranzarterie in den Everolimus-Gruppen nur um 0,04 mm (1,5 mg) bzw. um 0,03 mm (3 mg) zugenommen, verglichen mit 0,10 mm unter Azathioprin (p = 0,01). Eine Vaskulopathie war bei 35,7% bzw. 30,4% der mit Everolimus behandelten und bei 52,8% der mit Azathioprin behandelten Patienten aufgetreten (p < 0,05). hel
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