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Verhandlung um Arzneimittelausgaben: Erhebliche Steigerung im Jahr 2005
Im Herbst eines jeden Jahres verhandeln die Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen und die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) die Rahmenvorgaben zu den Arzneimittelausgaben. Diese frühzeitige Vereinbarung basiert auf statistisch noch nicht gesicherten Daten, weswegen die Verbände in ihren Verhandlungen auch die Arzneimittelausgaben für das laufende Jahr noch einmal anpassen: Die für 2005 vereinbarten Rahmenvorgaben wurden dabei "nach zähen Verhandlungen" auf 22,7 Milliarden Euro korrigiert, wie die KBV am 13. Oktober in Berlin mitteilte. Das würde eine Steigerung von 12,9 Prozent gegenüber dem Jahr 2004 bedeuten.
Doch auch dieser Wert könnte noch optimistisch sein: War die Ausgabensteigerung der GKV für dieses Jahr ursprünglich mit nur rund acht Prozent beziffert worden, halten es Experten sogar für "nicht auszuschließen", dass die Ausgaben für rezeptpflichtige Medikamente bereits in diesem Jahr auf bis zu 24 Milliarden Euro klettern könnten, wie die "Ärztezeitung" am 14. Oktober berichtete - das wäre dann eine Steigerung um fast 20 Prozent.
Die erhebliche Steigerung für das Jahr 2005 gegenüber 2004 geht auf die viel zitierten Sondereffekte zurück, die die Gesundheitsreform mit sich gebracht hatte: so sank der Rabatt auf Arzneimittel ohne Festbeträge 2005 von 16 auf sechs Prozent, zudem hatte das Jahr 2004 mit einem starken Verordnungseinbruch bei Arzneimitteln begonnen.
KBV-Vorstand Ulrich Weigeldt lobte die Vereinbarung: "Die gemeinsame Selbstverwaltung wird ihrer Verantwortung gerecht, die Grundlage für eine rationale Arzneimitteltherapie zu legen", so Weigeldt. Die vermutlich auch weiterhin amtierende Gesundheitsministerin Ulla Schmidt war dagegen über den starken Anstieg wenig erbaut und drohte - wieder einmal - mit der Paragraphenkeule: Sie wolle notfalls per Gesetz gegen die steigenden Arzneimittelkosten vorgehen, wenn Ärzte und Kassen nicht mit dem Sparen Ernst machen, kündigte sie an. "Gelingt es den Kassen und den Kassenärztlichen Vereinigungen weiterhin nicht, hier zu vernünftigen und akzeptablen Ergebnissen zu kommen, dann müssen wir neu überlegen", so die Gesundheitsministerin.
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