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Europäische Fachtagung zur Gesundheitspolitik: Europäische Pharmazeuten wollen
Die Pharmaceutical Group of the European Union (PGEU) hielt anlässlich der europäischen Fachtagung am 7. Oktober einen Workshop zu den Problemen der Compliance ab. Eine Schätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus dem Jahr 2003 zeigt, dass sich lediglich die Hälfte der Patienten an die Anweisungen von Arzt, Apotheker und Beipackzettel hält - mit beträchtlichen Folgen.
Die WHO geht davon aus, dass eine gezielte Kontrolle die Kosten für Arzneimittel wesentlich senken könnte. Gerade bei chronisch Kranken oder Patienten mit komplexerer Medikation wäre eine bessere Überwachung sinnvoll und berge ein großes Sparpotential. So könnte eine Diabetesbehandlung der WHO zufolge um 25 Prozent billiger kommen, wenn die Medikamenteinnahme kontrolliert würde. Durch eine optimale Asthma-Kontrolle könnten sogar 45 Prozent der Gesamtkosten eingespart werden.
Angesichts knapper Gesundheitsressourcen in allen europäischen Staaten fordert die PGEU, mit einem patientenorientierten Ansatz auf die Probleme der Non-Compliance zu reagieren. Die Organisation, die Apothekerverbände aus 29 europäischen Länder vertritt, hat zwischen 1990 und 2002 selbst 70 Studien in verschiedenen Staaten, durchgeführt, die zeigten, dass eine kompetente Beratung und Betreuung von Patienten hilft, die Compliance zu verbessern.
Für Mel Read, den Präsidenten der Europäischen Gebärmutterhalskrebs-Gesellschaft, ist die Kooperation der Gesundheitsberufe "zwar wesentlich für den Erfolg, aber nur ein Baustein". Er betonte, dass weitere Forschung dringend nötig ist - etwa um besser zu verstehen, warum Patienten Medikamente frühzeitig absetzen, oder um chronisch Kranken eine Selbstkontrolle bei der Medikation zu erleichtern. Es sei, so Read, überfällig, dass "die nationale und europäische Gesundheitspolitik das Problem der Non-Compliance endlich zu ihrem Thema macht".
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