Neue Zeitschrift: Unabhängige Arzneimittelinformationen für Verbraucher

BERLIN (ks). Die Herausgeber der Arzneimittelzeitschriften "arznei-telegramm", "Pharma-Brief" und "Der Arzneimittelbrief" haben ein neues Printmedium auf den Markt gebracht: "Gute Pillen - Schlechte Pillen" richtet sich direkt an die Verbraucher und will ihnen herstellerunabhängige Informationen garantieren.

Die Redaktionen der drei Arzneimittel-Fachzeitschrifen wehren von jeher gegen eine Beeinflussung durch die pharmazeutische Industrie. Aus diesem Grunde halten sie ihre an Ärzte und Apotheker gerichteten Blätter werbefrei. Nun wollen sie auch Verbrauchern ermöglichen, sich unabhängig über Arzneien zu informieren. Zielgruppe sind Kranke und Gesunde ab 15 Jahren, die sich für medizinische Fragen interessieren. Professor Walter Thimme, Herausgeber des Arzneimittelbriefs, beklagte, dass in der Laienpresse und Apotheken-Kundenzeitschriften allzu häufig die Grenze zwischen Werbung und Information verwischt werde. Die Evidenzbasierte Medizin habe sich mittlerweile zwar bei Ärzten und Apothekern durchgesetzt - beim Verbraucher ist sie jedoch noch nicht angekommen.

Das wollen die Herausgeber von "Gute Pillen - Schlechte Pillen" ändern. Dabei räumen sie sich durchaus gute Chancen ein - denn Printmedien werden von den Bundesbürgern am häufigsten zu Rate gezogen, wenn sie sich über medizinische Fragen informieren wollen. Einer Studie der Bertelsmann-Stiftung zufolge schwören zwei Drittel der Verbraucher auf Zeitschriften, Zeitungen und Bücher. Über den Arzt oder Apotheker holt sich nicht einmal jeder Vierte seine Informationen ein. 42 Prozent zählen auf Ratschläge von Bekannten und Verwandten, 40 Prozent suchen im Internet Rat.

Apotheken als Ziel

Für die erste Ausgabe wurden unter anderem Erkältungskrankheiten in den Fokus genommen und ASS-Präparate einem Preisvergleich unterzogen. In der zweiten Ausgabe will man sich dem Fall "Sortis" annehmen.

Das erste Heft von "Gute Pillen - schlechte Pillen" ist dem arznei-telegramm, dem Arzneimittelbrief und dem Pharma-Brief beigelegt. Zudem soll es an Bahnhöfen und Flughäfen verkauft werden. Damit die Zeitschrift eine Überlebenschance hat, sind die Herausgeber jedoch auf Abonnenten angewiesen. Sie setzen dabei auf Ärzte und Apotheker als Multiplikatoren. So könnten Probeexemplare in Apotheken ausliegen - mit dem Ziel, die Kunden als direkte Abonnenten zu gewinnen. Auch eine Website haben die Macher zu ihrer neuen Zeitschrift kreiert. Unter www.gutepillen-schlechtepillen.de können ausgewählte Artikel gelesen und Abonnements bestellt werden.

Die Zeitschrift "Gute Pillen - Schlechte Pillen" kann über den Westkreuz-Verlag bezogen werden (Westkreuz-Verlag GmbH Berlin/Bonn,Töpchiner Weg 198/200, 12309 Berlin, Fax: 030-7453066, Tel.: 030-7452047). Ein Jahresabonnement (6 Hefte) für Einzelpersonen kostet 15 Euro, Firmen, Institutionen und Behörden zahlen 30 Euro. Der Preis für ein Mehrfachabonnement kann direkt beim Verlag erfragt werden.

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.