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Gesundheitskarte: Erst 2007 für alle
In der Vergangenheit sei viel Zeit durch mangelhaftes Projektmanagement verschenkt worden. Nach einer aktuellen Studie im Auftrag von Bitkom, dem Hartmannbund und anderen sehen fast die Hälfte der befragten Krankenkassen und Kliniken "unklare rechtliche, technische und organisatorische Rahmenbedingungen" als wesentliches Hemmnis für die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte. 82 Prozent der befragten Krankenkassen und 86 Prozent der Kliniken benötigten länger als ein halbes Jahr, um ihre kommunikationstechnologische Infrastruktur für die neue Karte vorzubereiten - vorausgesetzt, die relevanten technischen Spezifikationen liegen vor. "Davon sind wir noch weit entfernt", kritisierte Harms.
Auch der Chef der Kaufmännischen Krankenkasse Ingo Kaluweit rechnet nicht mehr mit der Ausgabe der Karte in 2006: "Den großen Flächeneinsatz der Gesundheitskarte wird es erst 2007 geben."
Nach Schätzung von Bitkom haben die Unternehmen seit 2003 bereits rund 50 Millionen Euro in die Entwicklung der Gesundheitskarte investiert. Die Gesamtinvestitionen für die Einführung der Karte bei Ärzten, Krankenhäusern, Apotheken, Krankenkassen und Versicherten betragen voraussichtlich rund 1,4 Milliarden Euro. Industrie, Krankenkassen und das Bundesgesundheitsministerium rechnen damit, dass sich die Investitionen innerhalb weniger Jahre amortisieren werden. Die elektronische Verarbeitung von Rezepten, die Verhinderung von Kartenmissbrauch oder die Vermeidung von Falschbehandlungen soll zu hohen Einsparungen im Gesundheitssystem führen.
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